Amazonien-Synode: „Ohne Heiligkeit geht es nicht“
Beim Pressebriefing gab der brasilianische Bischof Einblick in die synodalen Beratungen und griff als Beispiel das Thema Zölibat heraus, zu dem er in der Aula am Morgen seinen eigenen Standpunkt vorgetragen hatte.
„Synode bedeutet ein Umfeld des Dialoges. Und wenn man einen Dialog führt, hat man verschiedene Meinungen. Die Verschiedenheit der Standpunkte leben wir in der Synode mit Geschwisterlichkeit und Respekt. Wenn wir Ideen eingeben, ist das persönlich – ich bin schließlich kein Stimmrohr aller Synodenväter…“
Priestermangel Problem „auch in anderen Teilen der Welt“
Hinsichtlich des Themas Priestermangel gebe es bei der Amazonien-Synode verschiedene Ideen, räumte er ein. Allerdings sei dieses Thema nicht allein in Amazonien ein Problem, sondern „auch in anderen Teilen der Welt“, erinnerte er mit Verweis auf Europa.
„Die Überlegungen, die wir hier zum Thema anstellen, erwägen die Realität Panamazoniens, aber sie werfen auch einen Blick auf die ganze Welt. Es gibt viele Vorschläge zum Thema wie die ,viri probati‘, verheiratete Männer. Wir wissen, dass biblisch und theologisch gesehen nichts dagegenspricht.“
Priestermangel durch Inkohärenz bedingt
Gleichwohl sehe er selbst im Zölibat „nicht das größte Problem oder überhaupt ein Problem“, so der Bischof. Dem Priestermangel gelte es auf andere Art und Weise zu begegnen, findet er:
„Wir sehen, dass wir ein anderes grundlegendes Problem haben, das man angehen muss, um mehr Priester zu haben. Sicher ist das nicht der Zölibat, sondern unsere Inkohärenz, unsere Untreue. Es sind die Skandale, diese fehlende Heiligkeit, die oft zum Hindernis für junge Menschen werden, diesen Weg einzuschlagen.“
Das Problem der fehlenden Berufungen hat für Bischof Wellington Tadeu de Queiroz Vieira also weniger mit allzu festgefahrenen Strukturen zu tun, es sei vielmehr eine Frage der Glaubwürdigkeit und des Glaubens. Und er ergänzt: „Wir brauchen neue Wege – aber ohne Heiligkeit geht es nicht, denn es geht um Umkehr.“
(vatican news – pr)
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