Muslimischer Richter mit dem Piusorden ausgezeichnet
Wie der Osservatore Romano am Freitag berichtete, hat der Substitut des Staatssekretariats Edgar Peña Parra am Freitagvormittag die Zeremonie geleitet, in deren Rahmen der muslimische Richter Mohamed Mahmoud Abdel Salam, der auch Berater des Großscheichs von Al-Azhar war, zur Anerkennung für seinen Einsatz „in der langen Vorbereitungsphase“ des Dokuments mit dem Piusorden (im Rang des Großkompturs) ausgezeichnet wurde.
Unter der Leitung des designierten Kardinals Miguel Ángel Ayuso Guixot, seines Zeichens Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog, bemüht sich das achtköpfige Komitee, dem neben Katholiken und Muslimen auch ein Jude angehört, darum, die dem Dokument zugrundeliegenden Ziele möglichst konkret ins Leben der Gesellschaft zu überführen. Ein Großteil der Mitglieder des Komitees war bei der Zeremonie anwesend, die genau acht Monate nach der Unterzeichnung des Dokumentes durch Papst Franziskus und Ahmad al-Tayyeb stattfand. In seiner Ansprache unterstrich Erzbischof Peña Parra, dass die Erklärung von Abu Dhabi dazu bestimmt sei, ein „Meilenstein und authentischer Orientierungspunkt im interreligiösen Dialog und, in besonderer Weise, bei den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen zu werden.“
Dies gelte insbesondere für die heutige Zeit, in der es nicht „an Spannungen und Konflikten“ mangele, so Peña Parra weiter. In diesem Zusammenhang sei es dringend nötig, „die Kultur des Dialogs als Weg, die gemeinsame Zusammenarbeit als Verhaltensweise und das gegenseitige Kennenlernen als Methode und Kriterium anzunehmen, zur Lösung eines jeden Konfliktes.“
Am vergangenen 4. Februar hatten Papst Franziskus und der Großscheich der wichtigen sunnitischen Lehreinrichtung al-Azhar in Kairo, Ahmad al-Tayyeb, in Abu Dhabi ein Dokument zur Geschwisterlichkeit unter den Menschen für den Frieden in der Welt unterzeichnet. Die interreligiöse Erklärung zu Freiheit und Frieden gilt bereits kurz nach ihrer Unterzeichnung als historisch. Die Gründung des Höheren Komitee zur Umsetzung der darin festgelegten Ziele im August wurde sowohl vom Papst als auch vom Großscheich als wichtige Initiative gewürdigt.
Wie am Rande der Zeremonie bekannt wurde, trifft sich das Komitee an diesem Samstag erneut im Vatikan.
(vatican news/osservatore romano)
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