Schwester Daniela Cannavina Schwester Daniela Cannavina

Stimmen auf der Synode: Die Frau und der Bischof

Stimmrecht haben sie nicht – doch sie prägen durchaus das Erscheinungsbild der Synode mit: Frauen. Über vierzig sitzen mit in der Synodenaula, wo Bischöfe, Experten und Gäste über pastorale, soziale und ökologische Herausforderungen im Amazonasgebiet beraten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Schwester Daniela Cannavina ist eine der Frauen auf der Synode. Die gebürtige Argentinierin ist die Generalsekretärin des lateinamerikanischen Verbands von Ordensfrauen (CLAR).

„Ich bin als sogenannte Auditorin eingeladen – das bedeutet, dass ich auf der Vollversammlung das Wort ergreifen darf. Dafür habe ich vier Minuten, und das muss ich gut ausnutzen. Ich will die Erfahrungen der Ordensfrauen einbringen, aber von meinem Frau-Sein ausgehend. Ich will von Frauen generell sprechen, die vorankommen und in der Kirche sichtbarer sein wollen. Und die eine wichtige Rolle haben werden, wenn es darum geht, diese Synodenprozesse einmal in den Alltag zu übersetzen.“ Will heißen: Hinter jedem klugen Synodenvater steht eine mindestens genauso kluge Frau.

„Ich will von meinem Frau-Sein ausgehen“

An den einleitenden Worten des Papstes am Montagmorgen hat Schwester Daniela vor allem die Aufforderung zum freimütigen Sprechen gefallen.

„Die Stimme der Frau – auch der Ordensfrau – auf dieser Synode bringt ihre Lebenserfahrung ein. Wir sind an den entlegensten Orten präsent, bei den an den Rand Gedrängten; von dieser Realität können wir erzählen – nicht nur von der Lehre ausgehend, sondern von der eigenen Lebenserfahrung.“

Zum Nachhören

„Die Bischöfe haben die Laien marginalisiert“

Ganz nah dran an der Realität des Amazonas ist Bischof Héctor Javier Pizarro aus Trinidad in Kolumbien. „Ich werde bei der Synode vor allem nachdenken über die Frage: Wie könnten die neuen Ämter aussehen, die man den Laien übertragen könnte, um in Zusammenarbeit mit ihren Hirten eine dynamischere, klarere, noch engagiertere Evangelisierung voranzutreiben?“

Das Konzil habe doch schon klargemacht, dass die Laien im Leben der Kirche viel einzubringen hätten. „Um es mal etwas streng zu sagen: Die Bischöfe, die Hierarchie der Kirche, hat die Laien ein bisschen marginalisiert. Dabei sind wir eigentlich in der Ära der Laien! Hoffen wir also, dass die Synode einige interessante Hinweise geben wird, damit die Teilhabe unserer Laien am Leben der Kirche dynamischer und engagierter wird.“

(vatican news)
 

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08. Oktober 2019, 11:07