Vatikan verurteilt Unwillen zur atomaren Abrüstung
„Es ist bedauerlich, dass die Abrüstungskonferenz seit Jahren nicht in der Lage ist, sich auf weitere Schritte einer Beseitigung von Atomwaffen zu einigen“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernadito Auza, am Freitag in New York. Auza äußerte sich anlässlich der 74. UN-Generalversammlung.
Die Vereinten Nationen böten genügend Foren, auf denen Maßnahmen nuklearer Abrüstung beraten und verhandelt werden könnten, so der Vatikan-Diplomat laut einem am Samstag verbreiteten Redemanuskript. Dringend forderte er die Staaten mit Atomwaffen auf, etwaige Pläne für eine sogenannte Modernisierung ihres Arsenals zu überdenken.
Wachsende Spannungen im südlichen Asien
Wachsende Spannungen im südlichen Asien haben nach Ansicht Auzas das Risiko eines bewaffneten Konflikts benachbarter Atommächte erhöht. Mit mehr Entschlossenheit aber könnten alle Staaten Verhandlungen beginnen, die zu einer Welt führen, in der Atomwaffen kein Element von Sicherheitspolitik mehr seien.
In seiner Ansprache erinnerte der philippinische Erzbischof an eine Aussage von Papst Franziskus, der zufolge „die Androhung, Atomwaffen zu benutzen, wie auch ihr Besitz, nachdrücklich zu verurteilen sind“. Diese Waffen seien Teil „einer Mentalität der Angst, die nicht nur die Konfliktparteien bedroht, sondern die gesamte Menschheit“, so Franziskus bei einem Symposium über nukleare Abrüstung 2017 im Vatikan.
Der Papst will Ende November in Japan einen Appell gegen Nuklearwaffen lancieren.
(kap/ vatican news – pr)
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