Vatikan/Frankreich: Papst wird „zu gegebener Zeit” über Barbarins Fall entscheiden
Der Heilige Stuhl habe die „Gerichtsentscheidung im Fall von Kardinal Barbarin sowie die Entscheidung seiner Eminenz, sein Mandat in die Hände von Papst Franziskus zurückzulegen“, zur Kenntnis genommen, hieß es in dem knappen Statement von Pressesprecher Matteo Bruni.
Kardinal Barbarin hatte im Anschluss an die Urteilsverkündung vor Journalisten bekräftigt, sich zurückzuziehen, um der Diözese Lyon einen Neuanfang zu ermöglichen. „Gemeinsam mit der Französischen Bischofskonferenz bekräftigt der Heilige Stuhl seine Nähe zu allen Opfern sexuellen Missbrauchs in ihrem Leid sowie zu ihren Familien und Gemeinschaften. Er steht der schwer geprüften Kirche von Lyon zur Seite“, so Vatikansprecher Bruni. Kardinal Barbarin hatte in seiner Pressekonferenz nach der Urteilsverkündigung angekündigt, er werde nach Rom reisen, wenn Papst Franziskus ihn sehen wolle.
Bereits nach dem ersten Urteilsspruch von 7. März 2019, mit dem Kardinal Barbarin der Nichtanzeige sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch einen Priester für schuldig befunden und zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden war, hatte er seinen Rücktritt als Erzbischof von Lyon angeboten. Papst Franziskus hatte dies mit Verweis auf die Unschuldsvermutung zwar abgelehnt, aber dennoch mit Michel Dubost vorläufig einen Apostolischen Administrator für die Erzdiözese bestimmt. Er wolle erst nach dem Abschluss des Prozesses ein Urteil fällen, hatte Franziskus damals erklärt.
(vatican news - cs)
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