Petersdom-Kardinal: Überwältigt von Reaktionen auf Lockdown-Rosenkranz
Mario Galgano und Eugenio Bonanata – Vatikanstadt
Der Rosenkranz sei ein universales Gebet, das selbst jene verstünden, die der Sprache des Gebets nicht kundig seien. So hätten die Worte, die er auf Italienisch vorgetragen habe, auch jene erreicht, die der Sprache Dantes gar nicht mächtig seien.
Was der Kardinal nicht sagt: Der Vatikan tickt auch heute noch vor allem auf Italienisch. Unter Papst Franziskus hat sich diese Tendenz eher noch verstärkt. Damit einher geht, nebenbei bemerkt, ein Niedergang des Lateinischen. Dass Inkulturation - eine zentrale Forderung des Zweiten Vatikanischen Konzils - immer auch Übersetzung in andere Sprachen, ja in andere kulturelle Kontexte bedeuten sollte, hat sich in der Città del Vaticano noch nicht bei allen herumgesprochen.
Mindestens anderthalb Millionen Menschen haben an den täglichen Gebeten teilgenommen. Tausende von Briefen gehen bis heute noch bei Comastri ein. „Das beeindruckt mich sehr, und ich hätte mir das nie vorstellen können“, sagt uns der Kardinal und hält dabei einige dieser Schreiben in den Händen.
Auch wir waren dabei
Viele Redaktionen haben den Rosenkranz live übertragen, auch auf unserer deutschsprachigen Seite von Vatican News war er täglich um die Mittagszeit zu sehen und zu hören.
„Ich war überwältigt von den Reaktionen“, sagt der Kardinal und erinnert sich an die unzähligen Einladungen zum Weitermachen. „Jetzt, da die Basilika ihren alten Rhythmus an Feierlichkeiten wieder aufgenommen hat, wird es schwieriger, aber wenn die Bedingungen geschaffen würden, wäre ich bereit, so lange ich lebe, weiterzumachen“, verrät uns Kardinal Comastri.
Aber in welcher Weise hat die Erfahrung der Pandemie ihn, den Kardinal, verändert? „Ich kann ganz aufrichtig sagen“, antwortet er, „dass ich die Bestätigung erlebt habe, wie die Menschen den Priester um Hilfe bitten, um Jesus zu begegnen. Wenn wir andere Dinge geben, dann sind sie zunächst einmal zufrieden. Aber diese anderen Dinge lösen die Probleme nicht. Was das Leben verändert“, schließt er, „ist die Begegnung mit Jesus“.
(vatican news)
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