Vatikan/UNO: Leben und Würde von Flüchtlingen bewahren
Am Dienstag sprach der Vatikanvertreter in Genf vor dem 78. Ständigen Ausschuss, der dem Programm des UNO-Hochkommissars für Flüchtlinge gewidmet war. Es ging um das Thema „Umsiedlungen und ergänzende Wege“. Zunächst betonte Erzbischof Jurkovič die Verpflichtung des Heiligen Stuhls, in der Frage der Flüchtlingsbewegungen und der Migration „mit jedem verantwortlichen Partner in einem konstruktiven Dialog zusammenzuarbeiten, der darauf abzielt, konkrete Lösungen vorzuschlagen“. Dann erinnerte der Diplomat an „die dringende Hoffnung“, die Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltmigranten- und Flüchtlingstag 2018 zum Ausdruck gebracht hatte, dass „mehr Länder humanitäre Korridore öffnen sollten“, und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit, „greifbare Mechanismen für eine gerechtere Verteilung der Lasten und Verantwortlichkeiten“ zu finden.
Gleichzeitig betonte der Ständige Beobachter, dass „Länder, die Flüchtlinge aufnehmen, auch Entlastungen erhalten sollten“. In der Tat „verfügen viele Flüchtlinge über Fähigkeiten, die angemessen anerkannt und geschätzt werden müssen“, so der Erzbischof. Das Bemühen, „ihre soziale und berufliche Eingliederung zu fördern, sollte unterstützt werden, wobei Beschäftigung, Sprachunterricht und aktive Staatsbürgerschaft für alle gewährleistet sein sollten“. Der Vertreter des Heiligen Stuhls würdigte deshalb „die Sofortmaßnahmen für die Evakuierung der Flüchtlinge aus Libyen, wo sie sich in großer Gefahr befinden, nach Niger und Ruanda“. „Wir sind dankbar, feststellen zu können - sagte Erzbischof Jurkovič - dass etwa 1.200 dieser Flüchtlinge im Rahmen eines Notfallmechanismus neu angesiedelt wurden.“
Viel wurde schon unternommen
Der Vatikanvertreter würdigte „die Schritte des Hohen Kommissars und vieler Regierungen der Gastländer, die unternommen wurden, um den Flüchtlingen dauerhafte Lösungen anzubieten“, unter anderem durch Neuansiedlungsprogramme in Drittländern und die Bereitstellung anderer ergänzender Wege, insbesondere für Flüchtlinge in gefährlichen Situationen, die nicht sicher in ihre Herkunftsländer zurückkehren könnten. Diese nationalen Bemühungen, erinnerte der Ständige Beobachter, würden oft von religiösen und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft unterstützt, „um eine positive Eingliederung und Integration in lokale Gemeinschaften zu gewährleisten“.
Er äußerte jedoch „Bedauern“ über „die große Mehrheit der Flüchtlinge und Familien, die weiterhin unsicher über ihre Zukunft sind und gezwungen sind, zu überleben, ohne ihre täglichen Bedürfnisse befriedigen zu können, oder im schlimmsten Fall in Haftanstalten eingesperrt sind“, wo sie „keinen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und menschenwürdigen Arbeitsmöglichkeiten haben und Gefahr laufen, den Verbrechen des Menschenhandels und der modernen Sklaverei ausgesetzt zu werden“. Daher der nachdrückliche Appell von Erzbischof Jurkovič für eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit zum Schutz des Lebens und der Menschenwürde von Flüchtlingen.
(vatican news – mg)
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