UN/Vatikan: Zusammenarbeit fördern, um Menschenhandel zu bekämpfen
Das Treffen, das einen Monat lang - vom 30. Juli bis 31. August - in Wien stattfand, widmete eine Arbeitssitzung der Reflexion über den „Welttag gegen Menschenhandel“, der am 30. Juli begangen wurde. Ein besonders wichtiges Thema für den Heiligen Stuhl, sagte Erzbischof Urbańczyk und hob hervor, dass die Opfer des Menschenhandels „zu den am meisten entmenschlichten und ausrangierten Menschen in der heutigen Welt gehören, in jedem Winkel der Erde“.
Der Menschenhandel „ist eine schreckliche Plage, eine abartige Plage, eine offene Wunde am Körper der heutigen Gesellschaft“, fuhr der Ständige Beobachter fort und griff dabei die oft von Papst Franziskus gesprochenen Worte auf; der Menschenhandel behandle Menschen wie „Waren, die auf verschiedene und unvorstellbare Weise gekauft, verkauft und ausgebeutet werden“. Darüber hinaus gebe es eine „weit verbreitete Unwissenheit“ über die Art des Problems, die als „dornig und beschämend“ empfunden werde. Dennoch, so erinnerte Erzbischof Urbańczyk, „gibt es weltweit mehr als 40 Millionen Opfer von Menschenhandel oder Ausbeutung, von denen ein Viertel, 10 Millionen, unter 18 Jahre alt sind, während eines von zwanzig Opfern sexueller Ausbeutung in der Welt jünger als acht Jahre ist“.
Nicht nur Corona
Nicht nur die Covid-19-Pandemie „hat die gewohnheitsmäßigen Muster von Menschenhandel und Ausbeutung verändert“, indem sie die Nutzung von Online-Kommunikation und Manipulation intensiviert habe, auch „die systemischen und tief verwurzelten wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten, die zu den Ursachen des Menschenhandels gehören“, seien verschärft worden „und in den Vordergrund gerückt“.
Was sei also zu tun? Der Vertreter des Heiligen Stuhls erinnerte daran, dass „der Kampf gegen den Menschenhandel in Form von drei „P“ beschrieben werden könnten: Prävention, Protektion (Schutz) und Persekution (Verfolgung). Es gibt jedoch auch ein viertes „P“, nämlich die Partnerschaft, „die nicht weniger wichtig ist und gestärkt werden sollte“, betonte Erzbischof Urbańczyk, denn „die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen staatlichen Akteuren macht Politiken und Programme, die durch gute Absichten motiviert sind, oft wirkungslos“.
Daher seine Hoffnung, dass die Staaten „relevante Informationen über den Menschenhandel“ austauschen und „gemeinsame Antworten“ untereinander entwickeln werden. „Eine stärkere Zusammenarbeit ist notwendig“, bekräftigte der Ständige Beobachter, „ebenso wie die Unterstützung der Länder entlang der Handelsrouten“. Der Aufruf gelte für alle: „Um wirksam zu sein, sollten Kooperation und Koordination - so der Prälat weiter - auch die Zivilgesellschaft, religiöse Organisationen und religiöse Führer sowie den Wirtschaftssektor und die Medien einbeziehen“, so wie es - so schloss er - auch für die sogenannte Santa-Marta-Gruppe gelte.
Die 2014 auf Geheiß von Papst Franziskus gegründete Santa-Marta-Gruppe umfasst in der Tat etwa hundert Delegierte aus 30 Ländern auf der ganzen Welt mit dem Ziel, „die soziale Geißel des Menschenhandels, verbunden mit neuen Formen der Sklaverei“ zu bekämpfen. Das Gremium vereint Bischöfe, Strafverfolgungsbeamte, Priester, Ordensleute, Vertreter von Organisationen, die gegen den Menschenhandel kämpfen, und hört insbesondere auf die Stimmen der Opfer.
(vatican news - mg)
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