Heiliger Stuhl: Korruption ist echte Gefahr für Frieden und Sicherheit
Besonders besorgniserregend sei auch die Tatsache, dass die enormen Geldsummen, die für den Kampf gegen die Corona-Pandemie bereitgestellt wurden, „bereits kriminelle Aktivitäten angezogen“ habe, mit dem Risiko, dass „diejenigen, die am dringendsten finanzielle Unterstützung benötigen, ohne die notwendige Hilfe bleiben werden“. „Wir müssen ehrlich sein“, bekräftigt der Heilige Stuhl, „und anerkennen, dass Korruption in jedem der OSZE-Staaten in unterschiedlichem Ausmaß auftritt“ - denn, so das Statement weiter, nur wenn die Existenz dieser Geißel anerkannt werde, „werden wir in der Lage sein, sie zu bekämpfen“.
Es sei daher nötig, im aktuellen Kontext der Pandemie „neue und innovative Lösungen“ zu finden. Dies bedeute Lösungen, die „nicht spaltend, politisiert oder partiell“ seien, „sondern wirklich das Gemeinwohl und die ganzheitliche menschliche Entwicklung aller anstreben“. In diesem Zusammenhang erinnert der Heilige Stuhl daran, dass Papst Franziskus in diesem Jahr ein Motu proprio über Transparenz, Kontrolle und Wettbewerb bei den Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge durch den Heiligen Stuhl und den Staat Vatikanstadt genehmigt hatte. Es habe zum Ziel, „die Korruptionsgefahr für diejenigen, die berufen sind, die vatikanischen Organe zu verwalten, erheblich zu verringern“. Diese Entscheidung des Papstes, so heißt es in dem Text von Erzbischof Balvo weiter, „führt zum Kern der Geißel der Korruption“. Denn „wenn Beamte öffentliche Gelder stehlen oder missbrauchen“ betreffe dies „die gesamte Gemeinschaft, der sie dienen“.
Korruption mit Kultur, Bildung, Ausbildung und Bürgerbeteiligung bekämpfen
Wenn es bei der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten tatsächlich an „Transparenz und Verantwortung“ mangelt - so die Delegation des Heiligen Stuhls weiter – dann seien „solider und dauerhafter wirtschaftlicher Fortschritt und Sicherheit gefährdet“ oder sogar „völlig vereitelt“. Vor diesem Hintergrund steht die Mahnung seitens des Erzbischofs, die Korruption auch mit „Kultur, Bildung, Ausbildung und Bürgerbeteiligung“ zu bekämpfen, denn „Gesetze sind notwendig, aber nicht ausreichend“. Es gelte, so seine Schlussfolgerung, „mit Mut zu handeln, um das Gewissen zu aufzurütteln“, damit statt der „weit verbreiteten Gleichgültigkeit“ ein größeres Bewusstsein für die die Schädlichkeit und Bedenklichkeit von Korruption entstehe, „um sie zu bekämpfen“.
(vatican news - cs)
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