Vatikan/Belarus: Parolin weiht in Kroatien neuen Nuntius für Minsk
Kardinal Parolin sieht den neuen Nuntius für Belarus, Jozic für die schwierige Lage in dem osteuropäischen Land gut gerüstet. Er übernehme die päpstliche Gesandtschaft in einem Land, „das auf seinem nationalen Weg schwierige Zeiten durchläuft“, wandte sich Parolin in seiner Predigt in Solin bei Split an den neuen Nuntius. In Minsk könne Jozic auf die Hingabe der Ortskirche und das Wohlwollen derer zählen, die Gerechtigkeit, Wahrheit und das Gemeinwohl durch Dialog und Versöhnung fördern, so Parolin laut dem von der kroatischen Nachrichtenagentur IKA veröffentlichten Predigtmanuskript.
Die katholische Kirche in Belarus sieht sich seit Wochen staatlichen Druck ausgesetzt. So wird dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, dem Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz, nach einem Besuch in Polen seit Ende August die Wiedereinreise in seine Heimat verweigert. In den vergangenen Tagen reiste der päpstliche Außenminister Erzbischof Paul Gallagher nach Belarus und traf dort unter anderem mit seinem Amtskollegen Wladimir Makej zusammen, wie die Vatikanzeitung am Mittwoch mitteilte. Bei den Gesprächen in Minsk sei es vor allem um die Zusammenarbeit und das Verhältnis der katholischen Kirche zum belorussischen Staat gegangen, so der Artikel des „L´Osservatore Romano.“
Die „Hong Kong Study Mission“
Den neuen Nuntius Jozic sieht Kardinalstaatssekretär Parolin für die schwierige Lage gut gerüstet. Bei der Bischofsweihe verwies der Kardinal ausdrücklich auf die Zeit des kroatischen Vatikandiplomaten in der „Hong Kong Study Mission“ von 2009 bis 2019, die dem Vatikan als Verbindungsbüro zu den katholischen Diözesen in der Volksrepublik China und eine Art diplomatischer Brückenkopf dient.
Jozic habe in Hongkong „inmitten vieler angespannter und schmerzhafter Situationen“ nach den besten Lösungen für das Wohl der Kirche zu suchen gehabt, so Parolin.
Jozic war schon Anfang 2019 ernannt worden
Die Bischofsweihe des 53-jährigen Jozic hat eine besondere Vorgeschichte. Der kroatische Vatikandiplomat war schon Anfang 2019 vom Papst zunächst zum Nuntius in der Elfenbeinküste und zum Erzbischof ernannt worden. Unmittelbar vor seiner Bischofsweihe und dem Amtsantritt in Abidjan erlitt er jedoch im April 2019 in einem Tunnel nahe der Stadt Split einen schweren Autounfall. Der Fahrer des zweiten beteiligten Wagens kam dabei ums Leben.
Dessen Familie nahm am Mittwoch an der Bischofsweihe in Split teil. Nach seinem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt und seiner Genesung teilte der Vatikan im Mai 2020 mit, dass der aus dem dalmatischen Trilj stammende Jozic künftig die Nuntiatur in Belarus leiten wird.
(kna/vatican news - mg)
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