Vatikan: Neuer Katechese-Leitfaden auf Deutsch erhältlich
Die Publikation stelle die Glaubensvermittlung unter das Primat der Evangelisierung, hieß es. Der erste Teil bestimme „das Wesen der Katechese“. Im zweiten Teil gehe es um methodische und zielgruppenspezifische Aspekte: Neben Familien, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kämen auch Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund eigens in den Blick. Der dritte Teil widme sich der Glaubensvermittlung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen.
Das Vatikan-Handbuch ermuntert ausdrücklich zu Kreativität, um die christliche Botschaft interessant weiterzugeben. Je nach Alter oder persönlicher Lebenslage der Adressaten könne Glaubensvermittlung heutzutage unterschiedlich aussehen.
Generell wird Katecheten empfohlen, den Horizont für neue gesellschaftliche Entwicklungen zu weiten. Menschen in „nicht regulären“ Familien- oder Partnerschaftssituationen solle man zuhören, statt sie zu verurteilen. Auf diese Weise sei es möglich, Diskriminierung zu vermeiden. Mit Blick auf andere Religionen wie Judentum oder Islam wird zum Dialog geraten. Vereinfachungen und Stereotype seien unangebracht.
Auch der Rolle der Pfarren, Verbände, katholischen Bewegungen und Schulen widmet sich das Handbuch. Pfarren dürften sich nicht verschließen, wird gemahnt. Neue Bewegungen seien dank ihres Evangelisierungs-Potenzials „ein Reichtum für die Kirche“. Und Schulen sollten sich mehr als Gemeinschaft, weniger als Institution sehen.
Grundlage des neuen Leitfadens sind die Bischofssynode zu Fragen der Evangelisierung (2012) und „Evangelii gaudium“ (Freude des Evangeliums), die erste Enzyklika von Papst Franziskus aus dem Jahr 2013. Eine erste Fassung für einen Katechese-Leitfadens war - als Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) - im Jahr 1971 herausgegeben worden. Dazwischen nahm eine Version von 1997 den Katechismus der Katholischen Kirche von Johannes Paul II. (1978-2005) als Bezugspunkt.
(kna/pm - mg)
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