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Kardinal Ayuso: „Fratelli tutti“ wird das Gewissen wecken

Nach den Worten des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, hebt die neue Enzyklika des Papstes die Bedeutung der Gespräche unter den religiösen Führern hervor. Für den Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi „brauchen die internationalen Institutionen in dieser Zeit eine Vision“ und diese liefere „Fratelli tutti“ allemal.

Mario Galgano und Alessandro Guarasci – Vatikanstadt

Die Enzyklika „Fratelli tutti“ sei ein Meilenstein in der Geschichte der Kirche, so Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, im Gespräch mit Radio Vatikan. Auch der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi sei davon überzeugt. Es handele sich um ein außerordentliches Dokument, in dem die Notwendigkeit bekräftigt werde, die Bemühungen für das Gemeinwohl zu verstärken.

Kardinal Ayuso weist im Interview mit Radio Vatikan darauf hin, dass „die Menschheit in dieser Zeit einen besonderen Moment in ihrer Geschichte erlebt: Spaltungen, Kriege, Fragmentierungen auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft, Misstrauen gegenüber dem Multilateralismus, der uns nach zwei Weltkriegen so sehr geholfen hat, eine Union zwischen der Menschheitsfamilie zu schaffen“. In der Vergangenheit - erinnert der Kardinal. Auch sei oft gesagt worden, dass die Religionen ein Problem seien. Stattdessen glaube er, dass die neue Enzyklika durch den Vorschlag von Papst Franziskus nichts Anderes tue, „als die Bedeutung religiöser Führer und verschiedener religiöser Traditionen zu betonen, um eine brüderlichere Welt zu fördern und eine soziale Freundschaft zu schaffen, die uns helfen sollte, Probleme zu überwinden. Wir sitzen alle im selben Boot“.

Für Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, befinden sich die internationalen Institutionen in einer Krise. „Wir können an die UN-Krise denken, auch an die Tatsache, dass UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sich an den Papst wandte, nach Rom kam und gemeinsam einen Appell lancierte. Ich glaube, dass die internationalen Institutionen in diesem Moment eine Vision brauchen, die Welt ist allergisch gegen Visionen“, so Riccardi gegenüber Radio Vatikan. „Fratelli tutti “ sei kein dogmatischer Text, die Enzyklika sei ein Text, der seinen Erfolg haben werde, wenn der Text den Katholiken und Nichtkatholiken dazu bringe, über internationale Institutionen zu diskutieren, so Riccardi.

(vatican news – mg)

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06. Oktober 2020, 10:57