Kardinal Tagle: Schöpfungszeit ist liturgisch und feiert Gottes Liebe
„Es ist eine liturgische Zeit, in der wir im Gebet und vor allem in der Eucharistie die Güte der Schöpfung feiern, die Zeichen der Güte und Liebe Gottes ist", sagte der Kardinal. Darüber hinaus sei die Schöpfungszeit „ein Fest mit einer klaren sozial-ökologischen Botschaft, denn die Art und Weise, wie wir mit der Schöpfung umgehen, überträgt sich auch auf unsere Einstellung zum Leben und zu den Menschen. Es ist auch ein Aufruf, unsere Berufung als Hüter der Schöpfung neu zu entdecken", so Kardinal Tagle weiter. „Sehr oft verhalten wir uns wie Eigentümer und vergessen, dass wir sorgende Verwalter sind".
Die Schöpfungszeit ist eine zeitgenössische Frucht der Ökumene, des gemeinsamen Voranschreitens der christlichen Kirchen. In der Zeit zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober sind die Gläubigen dazu aufgerufen, für den Schutz der Schöpfung Gottes zu beten und sich auf ihre Verantwortung für sie zu besinnen. Den 1. September, der in der orthodoxen Kirche bereits seit längerem als „Tag der Schöpfung“ begangen wird, hatte Papst Franziskus vor einigen Jahren auch in der katholischen Kirche verankert. 2020 lud der Papst erstmals dazu ein, auch die Schöpfungszeit bis 4. Oktober in der katholischen Kirche zu begehen.
Schöpfungszeit, eine Frucht der Ökumene
In den orthodoxen Kirchen wird der 1. September nicht nur als Schöpfungstag begangen, sondern markiert auch den ersten Tag des Kirchenjahres. Die Schöpfungszeit als Erweiterung des Schöpfungstages wurde von der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung der Kirchen ausgerufen, die 2007 im rumänischen Sibiu stattfand.
Die Feierlichkeiten zur Schöpfungszeit enden am 4. Oktober, dem Festtag des Heiligen Franz von Assisi, der auch der Schutzpatron der Ökologie ist. Am 4. Oktober, dem kommenden Sonntag, wird Papst Franziskus seine zuvor in Assisi unterzeichnete neue Enzyklika „Fratelli tutti“ veröffentlichen.
(vatican news – gs)
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