Buchtipp: Bibellesen in Corona-Zeiten
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
„Dein Herz lebe auf“ heißt der Titel – mit Ausrufezeichen. Deutsche Diözesanbischöfe von A bis Z, genauer von Ackermann (Trier) bis Wilmer (Hildesheim), legen in dem nicht zu dicken, ansprechend aufgemachten Band Meditationen und Gedanken zu meist neutestamentlichen Bibelstellen vor und deuten sie auf dem Hintergrund unserer Corona-Erfahrungen. Herausgeber ist der Osnabrücker Bischof Bode.
Nicht durchlesen, sondern durchbeten
Wer sich auf diese Texte einlässt, kann ein spirituelles Abenteuer erleben. Es ist bewegend, wie etwa Bischof Ackermann mit einer sperrigen Rede Jesu über Weinstock und Rebzweige ringt. Wie Bischof Voderholzer von Regensburg die Corona-Zeit mit dem babylonischen Exil des Volkes Israel im Altertum vergleicht. Oder wie sich Bischof Oster von Passau angesichts der Auferweckung des Lazarus fragt, ob wir Menschen „nur wie Ratten in Gottes großem Experimentierkäfig“ sind – um dann die Corona-Prüfung mit der Botschaft von Kreuz und Auferstehung zu verbinden.
Einige der Bischöfe lassen ihre Überlegungen ins Gebet hinübergleiten. Und insgesamt will dieses Buch nicht einfach in einem Rutsch durchgelesen, sondern eher durchbetet und durchdacht werden. Ein großes Geschenk, für schwierige Zeiten.
Franz-Josef Bode (Hrsg.), Euer Herz lebe auf!, Tröstende Bibelworte erschlossen für schwere Zeiten, Katholische Bibelanstalt Stuttgart, ca. 19 Euro
(vatican news)
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