Korrespondenz zwischen Großmufti und Pius XII. von 1947 gefunden
Husseini (1895-1974) schreibt darin laut Bericht mit Blick auf die sich abzeichnende Gründung Israels, dass er „die freundschaftlichen Bindungen“ zwischen dem Heiligen Stuhl und der arabischen und islamischen Welt stärken wolle. Es müsse darum gehen, „gemeinsam die Gefahren der so schwerwiegenden Zerstörungsprinzipien zu vermeiden, die alle Religionen, alle Überzeugungen und alle Moral bedrohen“.
Übermittelt wurde der Brief laut Zeitung durch den als enger Vertrauter Husseinis und scharfer Kritiker des Zionismus bekannten Erzbischof George Hakim, den späteren griechisch-katholisch melkitischen Patriarchen Maximos V. Hakim habe dem Papst gegenüber die Position vertreten, dass der Mufti ein potenzieller Verbündeter des Heiligen Stuhls im Nahen Osten sein könnte.
„Für einen gerechten und echten Frieden“
Papst Pius XII. (1939-1958) betonte in seiner Antwort das nie endende Interesse des Heiligen Landes am „heiligen Land von Palästina“. Er wünsche „einen gerechten und echten Frieden durch Verständnis, gegenseitiges Einvernehmen und Achtung der Rechte aller“.
Entdeckt und veröffentlicht wurde die Korrespondenz durch die italienische Historikerin Maria Chiara Rioli. Die Wissenschaftlerin stieß bei Recherchearbeiten zur Beteiligung der Kirche am Nahostkonflikt auf das Dokument.
Der palästinensische Nationalist Husseini gilt als überzeugter Befürworter der Judenvernichtung im Deutschen Reich. Er stand in engem Kontakt zur Führungsriege der deutschen Nationalsozialisten und lebte von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Ab 1943 war er an der Aufstellung bosnisch-islamischer Truppen für die Wehrmacht sowie die Waffen-SS beteiligt. Hitler bat er vergeblich um Unterstützung für die Errichtung eines vereinten arabischen Staates, der Irak, Syrien, Libanon, Jordanien und Palästina umfassen sollte.
(kna – sk)
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