Vatikan: Weihnachtskrippe enthüllt, Christbaum erleuchtet
Die stattlichen Krippenfiguren auf Keramik stammen in diesem Jahr aus den Abruzzen, den Baum spendete Slowenien. Es handelt sich um eine 30 Meter hohe und sieben Tonnen schwere Fichte aus dem waldreichen Süden des Landes.
Den Vatikanstaat vertrat bei der Feier auf dem Petersplatz Kardinal Giuseppe Bertello, Leiter des Governatorates. Er dankte den angereisten Delegationen der Gemeinde Kocevje und der italienischen Diözese Teramo-Atri für die Gaben. Die Krippe bezeichnete Bertello als „beeindruckendes Kunstwerk", der Baum stehe beispielhaft für die Schönheit Sloweniens. Bereits am Vormittag hatte Papst Franziskus den beiden Stifter-Delegationen gedankt. Baum und Krippe brächten Hoffnung in der Pandemie, sagte Franziskus.
Krippe: Synthese aus Tradition und Moderne
Die Krippe fällt durch ihre entschieden moderne Form auf, ist aber bereits rund 50 Jahre alt. Gestaltet haben sie Schüler und Schülerinnen sowie Lehrende des Kunst-Gymnasiums F. A. Grue in Castelli, einem bedeutenden Zentrum italienischer Keramikkunst in den mittelitalienischen Abruzzen. In den Jahren 1965 bis 1975 widmete sich die Schule besonders dem Weihnachtsmotiv.
Die Figuren aus feuerfestem Ton greifen Elemente der lokalen Tradition auf, erkennbar an den typischen Farben Gelb, Orange, Blau, Grün und Mangan. Vom Aufbau her sind sie einfach gestaltet, jeweils eine Art Säule für den Körper und eine Kugel für den Kopf, was nach Darstellung der Schule an mesopotamische Figuren erinnert und somit auf die kulturelle Nachbarschaft Palästinas verweist. Einige Figuren der historischen Krippe – nicht alle sind auf dem Petersplatz zu sehen – greifen zeitgenössische Ereignisse auf, so gehört auch eine Astronautenfigur zum Ensemble, was sich auf die Mondlandung 1969 bezieht. Die Krippe, nach Darstellung des Kunstgymnasiums eine Synthese zwischen Tradition, Moderne, Forschung und Experiment, wurde bereits zu Weihnachten 1970 in Rom ausgestellt. Danach wanderte sie nach Jerusalem, Bethlehem und Tel Aviv.
Bis 10. Januar
Baum und Krippe werden bis 10. Januar, dem Fest der Taufe des Herrn, auf dem Petersplatz zu sehen sein. Traditionellerweise tritt der Papst jeweils am Silvestertag nach dem „Te Deum“ zum Dank für das abgelaufene Jahr auf den Petersplatz und hält eine kurze Gebetsandacht vor der Krippe.
(vatican news – gs)
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