„Vatikanische Museen. Caravaggio. Das Weinen und das Licht der Gnade“
Ein Klageruf durchbricht die Stille des Karfreitags. Es ist Maria, die Frau des Kleophas, die Arme gen Himmel gestreckt. Mit ihr weint eine verzweifelte Maria Magdalena; die Mutter Jesu hat sich im Schmerz das Gesicht zerkratzt; Johannes hält den leblosen, geschundenen Leib des geliebten Meisters. An seiner Seite steht Nikodemus, den Blick auf den Betrachter gerichtet.
Das Kunstwerk mutet fast schon wie ein Hochrelief an, das aus der Dunkelheit auftaucht und den Moment verewigt, in dem der Tod gesiegt zu haben scheint, doch dann vom Licht der Gnade durchflutet wird.
Caravaggios Kreuzabnahme in der vatikanischen Pinakothek wurde zwischen 1602 und 1604 für die „Chiesa Nuova“ in Rom in Auftrag gegeben. Die Licht-Schatten-Kontraste verstärken die emotionale Wirkung ebenso wie der Blickwinkel des Grabsteins: verworfener Stein, Stein der Salbung des wehrlosen Leibes, Eckstein der zukünftigen Kirche. Der eucharistische Wert der Konkretheit des Leibes Christi, für die sich Caravaggio von der Pietà des Michelangelo inspirieren ließ, steht im Zentrum seiner Reflexion.
Dank der Ausdruckskraft dieses Gemäldes, das schon seit seiner Fertigstellung als Meisterwerk galt, hat Caravaggio Generationen von Künstlern inspiriert.
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Zus.gestellt von Paolo Ondarza
(vatican news-skr/sst)
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