Schweizergarde: Der gute Wille allein genügt nicht
Mario Galgano – Vatikanstadt
Die 34 Gardisten leisteten den Eid in Gegenwart des Vertreters des Papstes, Edgar Pena Parra, Substitut für die allgemeinen Angelegenheiten im vatikanischen Staatssekretariat. Mit Fanfaren und Tamburen zogen die 34 Gardisten im Damasushof ein. Geschworen wurde auf die Gardefahne. Anwesend war auch der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin.
Kommandant Graf ging auf die schwierige Zeit der Pandemie ein, die auch die diesjährige Vereidigung geprägt hat. Dennoch sei er froh darüber, dass die Feier stattfinden konnte, wenn auch ohne Gäste. Immerhin durften die Eltern der neuen Gardisten und die Vertreter der Eidgenossenschaft und des Vatikans teilnehmen.
Der hl. Josef: Vorbild für einen treuen Dienst
Gardekaplan Thomas Widmer ging auf die Eidesformel ein, die die Gardisten schwören. Es sei nicht selbstverständlich, für den Schutz des Papstes sein Leben hinzugeben. Wörtlich sagte Kaplan Widmer:
„Die militärische Parade mit ihren Befehlen und Abläufen hat ihre Bedeutung. Noch wichtiger ist aber das, was ihr jetzt gerade tut: Ihr leistet einen Eid. Dieser ist, so haben wir es gelernt, nicht einfach nur ein starkes Versprechen. Vielmehr nehmt ihr Gott selbst zum Zeugen einer wahren Aussage, die ihr heute macht. Euer Schwur ist also ein Akt der Gottesverehrung. Ja, euer heutiges Auftreten besagt auch: Wir glauben an Gott. Ihm sei die Ehre. Dies ist freilich in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. In der Gesellschaft droht Gott, sein uns gegebenes Wort und seine Gebote mehr und mehr vergessen zu gehen. Als Soldaten, als kräftige Männer, legt ihr an unendlicher Kraft und Stärke zu, wenn der allmächtige Gott, von dem alle Kraft kommt, mit dabei ist. Durch das Glaubenszeugnis, das ihr gebt, aber auch durch die Frage, welche uns die Pandemie nahelegt, nämlich die Frage, was im Leben wohl wirklich Bestand hat, kann der Mensch unserer Zeit wieder neu auf Gott verwiesen werden.”
Kommandant Graf erinnerte daran, dass Papst Franziskus ein Josefs-Jahr ausgerufen habe. Dieser Heilige sei auch ein Vorbild für die Gardisten, treu und redlich zu dienen. Der heilige Josef sei wohl nicht ein Mann vieler Worte gewesen, habe jedoch nicht gezögert zu helfen und dienen, wenn dies nötig war.
Der gute Wille allein genüge aber manchmal nicht, gab Graf zu bedenken und bezog sich dabei auf die große Herausforderung, in den kommenden Jahren eine neue Kaserne für die Schweizergarde zu bauen und die alte Kaserne abreissen zu lassen. Er bedankte sich bei allen, die dieses Projekt unterstützen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, das Vorhaben möge auch weiterhin in der Schweiz und im Vatikan Unterstützung finden.
Die Feier schloss mit Stücken, die die Musik-Formation der Schweizergarde zum Besten gab.
(vatican news)
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