Vatikan: Ursachen von Migration gemeinsam bekämpfen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Das vatikanische Entwicklungs-Dikasterium ist auch für das Thema Migration zuständig. Für den Sekretär der Einrichtung, Bruno Marie Duffé, war es daher keiner Frage, die Kampagne von Caritas Internationalis zu unterstützen. Mit „Share the Journey“ sollte Bewusstsein und mehr Offenheit für Migranten geschaffen werden. Duffé betonte bei der Pressekonferenz zum Ende der Kampagne diesen Dienstag im Vatikan, dass darüber hinaus jedoch auch gemeinsam gehandelt werden muss:
„Jedes Aktionsprogramm, jede Mission mit und für Menschen mit Migrationserfahrung, erfordert ein Handeln zur Bekämpfung der Ursachen der Migration: Denken wir nur daran, wie viel Gewalt durch Kriege und Machtkonflikte wir heute haben, wie viel Armut, Ungleichheit, Korruption, Menschenhandel, Missbrauch und politische Vernachlässigung. Die Ursachen von Migration zu bekämpfen, heißt, sich auf eine Zusammenarbeit mit den Ländern einzulassen, aus denen die Migranten kommen. Es bedeutet, sich zu trauen, Programme der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zu unterstützen, einschließlich der Sorge für die Erde, die Umwelt, das Recht auf Gesundheit und Wasser sowie schließlich auch eine Achtung der biologischen Vielfalt.“
Willkommen sein - und zurück kehren können
Brücken der Fürsorge statt Diskriminierung
Das Ende der Caritas-Kampagne dürfe keinesfalls ein Ende der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen bedeuten, betonte Caritas-Internationalis-Generalsekretär Aloysius John. Er verurteilte Abschottungspolitiken und rief zu Solidarität:
„In einer Zeit, in der Mauerbau und diskriminierende Politik dazu benutzt werden, Migranten von der Einreise abzuschrecken oder diese zu verhindern, in einer Zeit, in der die COVID-19-Pandemie die Notwendigkeit von Solidarität deutlich gemacht hat, und in Übereinstimmung mit den Lehren des Heiligen Vaters werden die Caritas-Mitgliedsorganisationen daran arbeiten, Grenzen in privilegierte Orte der Begegnung zu verwandeln, an denen das Wunder eines immer größeren ,Wir' geschehen kann. Die Caritas wird Brücken der Liebe und Fürsorge bauen, um die Integration von Migranten zu erleichtern und ihr Wohlergehen und ihre Würde zu gewährleisten."
15 Mal um die Welt
Während der Kampagne hatten die Kooperationspartner von Caritas Internationalis, also Caritas-Verbände überall auf der Welt, symbolische Solidaritätswanderungen mit Migranten und Flüchtlingen unternommen. Sie legten so rund 600.000 Kilometer mit Migranten gemeinsam zurück, was etwa einer 15-maligen Weltumrundung entspricht! Insbesondere während der COVID-19-Pandemie unterstützte die Caritas Migranten und Flüchtlinge zudem durch Lebensmittelhilfen, Kleiderspenden und besonders medizinische Versorgung, so der Caritas-Internationalis Generalsekretär.
Mitmachen!
Als symbolisches Zeichen dafür, dass die Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen weitergeht, sind alle eingeladen, auf der Internetseite von Caritas Internationalis eine virtuelle Kerze der Hoffnung anzuzünden und eine Botschaft der Solidarität mit Millionen von gewaltsam aus ihrer Heimat Vertriebenen weltweit zu teilen. Nach Abschluss von „Share the Journey" am 20. Juni 2021 sollen alle bis dahin eingegangenen Botschaften in einer Broschüre gesammelt werden, die Papst Franziskus überreicht wird.
(vatican news - sst)
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