Gänswein: Benedikt XVI. freut sich innerlich auf Musik-Geschenk
Zunächst einmal diese Ausstellung: könnten Sie uns erläutern, wie es dazu kam? Wie kam es dazu, dass in der Nähe des Vatikans eine Ausstellung von Benedikt XVI. zu sehen gibt?
Ich wurde angeschrieben, dass hier die Absicht besteht, anlässlich des 70-jährigen Priesterjubiläums eine Ausstellung zu machen mit Gegenständen, die dieses Museum bereits hat und gleichzeitig eine Bitte, ob es möglich wäre, einige Gegenstände zu bekommen, die sie gerne hätten und die der Papst Emeritus selber aussuchen kann. Ich habe darüber mit Papst Benedikt gesprochen, er war einverstanden, aber er ließ sich erkundigen, ob das angemessen ist. Ich habe dann die entsprechenden internen Kanäle genutzt, und es wurde also bis ganz oben nicht nur für schön, sondern auch für absolut erfreulich gehalten.
Was sieht man in der Ausstellung*?
Eine Ausstellung hat den Sinn, die Aufmerksamkeit auf eine Person, auf einen Anlass oder auf ein Ereignis zu werfen und hier geht es um 70 Jahre Priestertum Benedikt XVI. Das heißt, es soll die Aufmerksamkeit auf das Priestertum und natürlich danach auf seine Person und auf den Reichtum dieser Jahre gelenkt werden. Es ist eine kleine Ausstellung, nichts Großes, aber sehr angemessen. Es ist vor allem dem Alter angemessen und dem Anlass. Insofern halte ich das eine für eine sympathische, schöne und auch für eine wohltuende Initiative.
Wie wird denn am 29. Juni dieser Jahrestag denn konkret gefeiert? Und werden Sie das mit ihm feiern?
Das Hauptelement ist selbstverständlich in der Früh die heilige Messe, eben mit dieser feierlichen Musik, und am späteren Nachmittag werden sechs Sänger der Regensburger Domspatzen zu uns kommen und dann gibt es ein kleines Konzert. Sie werden Lieder aus der bayerischen Heimat singen, klassische Lieder - und wenn Musik ertönt, dann wird das auch etwas sein, was das Herz erwärmen wird. Das wird unser Geschenk für diesen Tag sein und ich glaube, dass der emeritierte Papst sich darüber wirklich innerlich freut, ohne dass er irgendwie den Eindruck hat, es sei übertrieben.
Was alle unsere Hörerinnen und Hörer interessiert: Wie geht es eigentlich dem emeritierten Papst und wie nimmt er jetzt auch die Gegenwart wahr?
Papst Benedikt ist im Kopf eindeutig klar und hell. Er nimmt alles wahr. Es ist so, dass die Kräfte sehr stark abgenommen haben, die physischen Kräfte sind sehr stark reduziert. Man merkt das an der Müdigkeit, man merkt es einfach daran, dass er öfters ruht. Und was leider auch immer schwächer wird, muss ich sagen, das ist die Stimme. Er tut sich schwer, so zu sprechen, dass die Stimme kräftig ist. Aber das ist einfach die fehlende Kraft. Mit dem muss er leben, sagt er. Es ist einfach ein Wenigerwerden, sozusagen, und das gehört, wie man in Bayern sagt, zum Absterben dazu.
Das Interview führte Mario Galgano.
(vatican news)
*Die Ausstellung ist in der "Galleria Arte Poli", Borgo Vittorio 88, Rom zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 22. Dezember zu sehen und zwar von Montag bis Freitag, von 10-13 Uhr und 14-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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