Kardinal Müller: „Papst Franziskus hat Vertrauen in mich“
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Es geht mir persönlich gesundheitlich gut, trotz der Corona-Maßnahmen und Einschränkungen“, betont Kardinal Müller. Er schreibe viel und lese auch etliche Bücher. Es sei für ihn ein „Hobby als Professor“, Bücher zu verfassen. Als neues Mitglied der Apostolischen Signatur verstehe er seine Aufgabe in der Umsetzung des Glaubens, das auch aus Rechten und Pflichten bestehe.
„Die Ernennung durch Papst Franziskus ist ein Zeichen des Vertrauens“, hebt Kardinal Müller im Gespräch mit uns hervor. „Der Heilige Vater vertraut mir nicht nur als Person, sondern auch, was meine Kompetenzen betrifft“.
Als Moraltheologe wolle er seinen Beitrag an der Arbeit des Tribunals leisten. Dort gehe es zwar um rechtliche Belange, „aber man muss auch immer die theologische Dimension des Kirchenrechts vor Augen halten“, so Kardinal Müller. „Meine Stärke ist es, die Belange aus dem Blick von Lumen Gentium zu betrachten. Das ist jene große Vision, die wir von einer Kirche als Sakrament des Heils haben.“
Kirchenrecht keine formelle Angelegenheit
Das Kirchenrecht sei nicht einfach eine „formelle Angelegenheit“, wie es vielmehr in den weltlichen Rechtslagen sei. „Der Kirche geht es um Gerechtigkeit in Zusammenhang mit der Wahrheit und die Wahrheit ist Jesus, unser Herr“, erklärt der deutsche Kurienkardinal. Bei der Gerechtigkeitsfindung gehe es auch darum, die Würde des Menschen zu verteidigen und zu fördern.
Neben den Dankesworten an Papst Franziskus für die jüngste Ernennung wolle er auch an den emeritierten Papst Benedikt XVI. erinnern, der in den kommenden Tagen - am 29. Juni - den 70. Jahrestag seiner Priesterweihe feiern könne. Benedikt XVI. sei nicht nur ein großer Papst und Theologe gewesen, sondern ein großartiger Priester, der ein Vorbild für alle Geistliche sei. Dieses „Priester-Sein“ habe Benedikt XVI./Joseph Ratzinger in seinen verschiedenen Aufgaben innerhalb der Kirche sehr gut und klar zum Ausdruck gebracht. Immer sei bei ihm der Glaube in den Mittelpunkt gestanden, deshalb wünsche er dem emeritierten Papst, der ihn 2012 an die Römische Kurie berief, Gottes Segen für seinen weiteren priesterlichen Dienst für die Kirche, sagte Kardinal Müller.
(vatican news)
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