Heiliger Stuhl ruft zu Dialog-Lösung in Afghanistan auf
Putzer erneuert den von Papst Franziskus am 15. August lancierten Appell, „zum Gott des Friedens zu beten, dass das Getöse der Waffen aufhört und eine Lösung am Tisch des Dialogs gefunden wird". Der Vatikandiplomat forderte alle Parteien im Afghanistan-Konflikt auf, „die Achtung der Menschenwürde und der Grundrechte jedes Menschen anzuerkennen und zu verteidigen, einschließlich des Rechts auf Leben, der Religionsfreiheit, des Rechts auf Freizügigkeit und des Rechts, sich friedlich zu versammeln".
In dieser kritischen Zeit sei es entscheidend, „den Erfolg und die Sicherheit der humanitären Bemühungen im Land im Geist der internationalen Solidarität zu unterstützen, um die erzielten Fortschritte, besonders in den Bereichen Gesundheit und Bildung, nicht zu gefährden“. Als das wichtigste Werkzeug, um Frieden zu schaffen, betrachte der Heilige Stuhl den „inklusiven Dialog“.
Auch zur Frage der Flüchtenden äußerte sich der Vatikandiplomat. Putzer appellierte im Namen der päpstlichen Diplomatie an die gesamte internationale Gemeinschaft, „von Erklärungen zu Taten überzugehen", indem die Länder Flüchtlinge „im Geist der Geschwisterlichkeit " aufnehmen.
Menschenrechtsrat: Besondere Sorge über Frauenrechte in Afghanistan
Bei der Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrats zu Afghanistan äußerten die Vertreter der unterschiedlichen Staaten besondere Sorge über die Rechte von Mädchen und Frauen. Menschenrechtshochkommissarin Michelle Bachelet erinnerte die Taliban an ihre Pflicht zur Einhaltung völkerrechtlicher Normen und drängte auf einen internationalen Mechanismus zur Überwachung.
Am Dienstagnachmittag berieten die Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industrienationen G7 über das weitere Vorgehen in Afghanistan. Mehrere Verbündete hatten US-Präsident Biden zuletzt gedrängt, den Truppeneinsatz noch etwas zu verlängern, um weitere Evakuierungsflüge zu ermöglichen. Insgesamt haben die USA seit Beginn des Einsatzes Mitte August mehr als 58.000 Menschen ausgeflogen oder ihnen die Ausreise ermöglicht. Die Taliban forderten unterdessen einen Evakuierungs-Stopp für afghanische Ingenieure und andere Fachkräfte. Die westlichen Streitkräfte sollten nur noch Ausländer außer Landes bringen, so die neuen Machthaber in Afghanistan.
(vatican news/diverse – gs)
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