Kardinal Sean Patrick O'Malley Kardinal Sean Patrick O'Malley 

Kardinal O'Malley: „Ich bitte demütig um Vergebung“

Der Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, Kardinal Seán Patrick O'Malley OFM Cap., hat die Veröffentlichung des Missbrauch-Bericht in der katholischen Kirche in Frankreich (CIASE) begrüßt. In einem Statement von diesem Mittwoch schreibt bitte O'Malley, der Missbrauchs-Bericht sei ein weiterer klarer Aufruf an die Kirche in aller Welt, „dem Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen höchste Priorität einzuräumen“.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der von der französischen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Bericht sei eine Anklage gegen die Versäumnisse der Kirchenleitung und derjenigen, die für die Betreuung und den Schutz der Gläubigen verantwortlich seien, hebt der Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen hervor.

Diese Geschichte des unkontrollierten Missbrauchs, „die sich über Generationen hinweg erstreckt“, stelle „unser Verständnis“ dafür in Frage, „wie unschuldige Menschen so schrecklich leiden konnten und ihre Stimmen so lange ignoriert wurden“, erläutert der US-Kardinal. Es stehe außer Frage, dass die Kirchenleitung in Zusammenarbeit mit zivilen Amtsträgern und den Strafverfolgungsbehörden in ihrem Bemühen um Heilung und Gerechtigkeit für die Überlebenden nicht nachlassen dürfe, fügte er an. „Die umfassenden Maßnahmen, die die Führung der Kirche in Frankreich Anfang des Jahres skizziert hat und die konkret zeigen, wie die grausame Gleichgültigkeit, die die Überlebenden in der Kirche erfahren haben, in Fürsorge und Schutz umgewandelt werden kann“, so O'Malley. Die unternommenen Schritte seien zu begrüßen und auf allen Ebenen der Autorität umzusetzen.

Notwendige Schritte

Die Kirche in Frankreich habe mit diesem Bericht die notwendigen ersten Schritte zur Aufarbeitung der Geißel des sexuellen Missbrauchs unternommen. „Wir müssen uns alle an die Richtlinie von Papst Franziskus halten: Es gibt absolut keinen Platz im Dienst für diejenigen, die Minderjährige oder schutzbedürftige Erwachsene missbrauchen“, zitierte der Kardinal den Papst. Die Kirchenverantwortlichen könnten nicht zulassen, dass ein Überlebender unerkannt bleibe oder dass eine Person in Gefahr gerate, von einem Mitglied der Kirche missbraucht zu werden. Wörtlich schreibt O'Malley:

„Im Namen der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen bringe ich unsere tiefe Trauer zum Ausdruck und bitte demütig um Vergebung für all diejenigen, die durch diese Verbrechen und verwerflichen Verletzungen der Menschenwürde zu Schaden gekommen sind.  Wir setzen uns mit Nachdruck für die Rechte der Überlebenden ein und engagieren uns für die Aufklärung über Missbrauchsprävention, Transparenz, Rechenschaftspflicht und Nulltoleranz. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um den Missbrauch in unserer Kirche und in der Gesellschaft insgesamt zu bekämpfen. Wir werden nicht müde werden, diesen Weg zu gehen.“

Schließlich, und das sei das Wichtigste, seien „unsere Gedanken und Gebete bei den Überlebenden des sexuellen Missbrauchs“. „Ich bedauere zutiefst, was die Überlebenden aufgrund der zerstörerischen Handlungen einiger Mitglieder der Kirche erleiden mussten“, so O'Malley. Dieser Bericht sei deshalb ein weiterer klarer Aufruf an die Kirche in aller Welt, dem Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen höchste Priorität einzuräumen.

(pm)

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06. Oktober 2021, 17:04