Vatikan kritisiert intransparente Online-Zahlungen
Blockchain-Plattformen und Kryptowährungen spielten eine „gefährliche Rolle“ bei illegalen Schleusergeschäften, heißt es in einer Eingabe des Heiligen Stuhles bei einer Arbeitssitzung zum Thema des UNODC-Büros der Vereinten Nationen (United Nations Office on Drugs and Crime) am Mittwoch in Wien. Dabei versuchten Menschenhändler Transparenz gezielt zu umgehen.
Einige Kryptowährungsplattformen und Anbieter virtueller Vermögenswerte, die von ihren Kunden – Absendern wie Empfängern von Überweisungen – keine Identifikation verlangten, erhöhten „die Möglichkeit für Geldwäsche und ähnliche Straftaten“, heißt es in dem Statement des Vatikanvertreters bei den Internationalen Organisationen in Wien, Janusz Urbanczyk.
So ließen sich beispielsweise viele Migranten entlang der Balkanroute auf die Versprechungen von Schleusern im Internet ein und würden Opfer krimineller Schleuserketten. Soziale Netzwerke und das so genannte ,Surface‘- und ,Dark‘ Web würden dabei weithin genutzt, „um die Anwerbung und den Transport von Migranten zu erleichtern und sie anschließend auszubeuten“, so der Vatikanvertreter.
Der Heilige Stuhl mahnt hier zu mehr Kontrolle und Transparenz: Staatliche wie nicht-staatliche Akteure sollten „geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Entwicklung sicherer technologischer Lösungen zu fördern sowie Mechanismen zur Identifizierung virtueller Vermögenswerte einführen, um die Transparenz zu erhöhen und illegale Handlungen innerhalb dieser Dienste zu bekämpfen“. Zudem brauche es „Präventionskampagnen zum Thema Schleusung und Initiativen zur Unterbindung der Schleusung von Migranten“. Allgemein müsse Migration „sicherer, geordneter und regelmäßiger“ gestaltet werden.
Die Beiträge von Janusz Urbanczyk zum Thema Menschenhandel in dieser Woche in Wien wurden von Yuriy Tykhovlis, Mitglied der Vatikandelegation bei der „UNODC Working Group on Human Trafficking“, stellvertretend vorgetragen. Der Vatikanvertreter bei den Internationelen Organisationen in Wien war selbst nicht anwesend.
(vatican news – pr)
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