Katecheten in Bolivien Katecheten in Bolivien 

Der Katecheten-Dienst in der Kirche nimmt Form an

Seit dem 10. Mai dieses Jahres gibt es in der katholischen Kirche auch ganz offiziell den Katecheten-Dienst: Dafür hat Papst Franziskus mit einem Dekret (das sogenannte Motu Proprio „Antiquum ministerium“) gesorgt. Jetzt veröffentlicht der Vatikan den dazugehörigen Ritus - und stärkt damit die Rolle von Frauen und Männern in der Verkündigung und Seelsorge der Kirche.

Nach den neuen Leitlinien, die am 1. Januar 2022 in Kraft treten, beauftragt künftig der Ortsbischof eine Frau oder einen Mann im Rahmen einer Liturgiefeier offiziell und dauerhaft mit dem Katecheten-Dienst, indem er ihr bzw. ihm ein Kruzifix überreicht und dazu eine kurze Formel (sie beginnt mit: „Accipe hoc fidei nostrae signum“, ungefähr „Nimm dieses Zeichen unseres Glaubens entgegen“) spricht.

„Tiefer Glaube und menschliche Reife“ – das soll Katechetinnen und Katecheten nach Darstellung des Vatikan auszeichnen. Sie sollen (so hat das bereits die Papst-Anweisung vom Mai verfügt) „die gebührende biblische, theologische, pastorale und pädagogische Ausbildung erhalten“ und auch schon etwas Erfahrung in der Glaubensverkündigung haben.

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Ein Laien-Dienst, kein Weiheamt

Allerdings muss künftig nicht jeder, der Kinder etwa auf die Erstkommunion vorbereitet, die offizielle Beauftragung zum Katecheten einholen; auch bittet der Vatikan Kandidaten für das Diakon- oder Priesteramt sowie Ordensleute, sich jetzt nicht beim Bischof um den Katecheten-Dienst zu bewerben, „es sei denn, sie wirken als Referenten für eine Pfarrgemeinde oder als Koordinatoren für katechetische Aktivitäten“.

„Der Dienst des Katecheten ist ein laikaler Dienst“, so stellt ein Schreiben der vatikanischen Liturgie-Kongregation, das an diesem Montag veröffentlicht wurde, klar. Er unterscheide sich „wesentlich vom geweihten Amt, das mit dem Weihesakrament empfangen wird“. 

„Glaubenszeugen, Lehrer und Mystagogen, Begleiter und Pädagogen“

„Laikaler Dienst“, das gilt nicht nur für Katecheten, sondern auch für den Zugang von Frauen zum Dienst des Lektors und des Akolythen; die beiden letztgenannten Punkte hat der Papst am 10. Januar dieses Jahres, ebenfalls mit einem sogenannten Motu proprio, ins Kirchenrecht eingefügt.

Wer künftig von seinem Ortsbischof die offizielle Beauftragung zum Katecheten erhält, trägt nicht nur besondere „Mitverantwortung für die Verkündigung und Weitergabe des Glaubens“. Er soll sich auch als enger Mitarbeiter der „geweihten Amtsträger“ verstehen. „Glaubenszeugen, Lehrer und Mystagogen, Begleiter und Pädagogen“: So umreißt das Schreiben aus dem Vatikan das Berufungsfeld .Katecheten können laut Kirchenrecht mit der koordinierenden Leitung einer Gemeinde betraut werden - allerdings unter der Leitung eines moderierenden Priesters.

Jetzt sind Bischofskonferenzen gefragt

Nun wird der Dienst eines Katecheten allerdings in verschiedenen Teilen der Welt sehr unterschiedlich verstanden: „Die Katecheten in den Missionsgebieten unterscheiden sich von denen, die in den Kirchen mit alter Tradition arbeiten“, so das Schreiben der Kongregation. Es sei die Aufgabe der jeweiligen Bischofskonferenz, das genaue Profil „und die stimmigsten Formen für die Ausübung des Dienstes der Katecheten zu klären“.

(vatican news – sk)
 

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13. Dezember 2021, 12:04