Spanien/Vatikan: Jakobsweg in Zeiten der Pandemie
Mario Galgano und Renato Martinez - Vatikanstadt
Der Erzbischof von Santiago ging in seinen Gesprächen mit der römischen Kurie auch auf das Heilige Jahr von Compostela ein, das am 31. Dezember 2020 begann und bis zum 31. Dezember 2022 verlängert wurde. Ein Heiliges Jahr, das elf Jahre nach der letzten Ausgabe wieder begangen wird. „Die Feierlichkeiten zu diesem Heiligen Jahr von Compostela - so Monsignore Barrio - hatten wir mit großer Begeisterung und Hoffnung vorbereitet, da wir wussten, dass die Resonanz der vielen Menschen, die nach Santiago de Compostela pilgern wollten, sehr positiv sein würde. Aber wir hatten das Problem der Pandemie, die sich auf die eine oder andere Weise so ausgewirkt hat, dass wir sagen können, dass praktisch bis Mitte Juni 2021 die Zahl der Pilger, die in Santiago ankamen, sehr gering war.“
Die Pilger sind da - wie in anderen Heiligen Jahren
Erzbischof Barrio Barrio wies jedoch darauf hin, dass Gott sei Dank die Zahl der Pilger von Mitte Juni bis November fast zugenommen habe. „Im Vergleich zu anderen Heiligen Jahren können wir sagen, dass genauso viele Menschen gekommen sind wie im letzten Heiligen Jahr von Compostela, nämlich 165.000 Pilger, von denen wir wissen, dass sie die obligaten 100 Kilometer zurückgelegt haben. Und logischerweise haben sie die so genannte ,Compostela´, das Zertifikat der Pilgerreise, erhalten. Aber abgesehen davon sind viele Gruppen junger Menschen gekommen, viele Familien, viele Menschen. Ich hoffe, dass die Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr von Compostela im nächsten Jahr quantitativ besser ausfallen werden, auch wenn es so aussieht, als ob die Pandemie jetzt wieder ein wenig aufgelebt ist.“
Dem Papst die Anliegen der Pilgerkirche vorgetragen
Schließlich wies Don Julián darauf hin, dass die spanischen Bischöfe dem Papst die Anliegen und Sorgen der Kirche in Spanien vorgetragen hätten. Die iberische Glaubensgemeinschaft wolle eine Kirche sein, die hinausgehe und versuche, auf die Sorgen und Fragen der Menschen von heute zu antworten. Leider stelle er fest, dass in der Kirche manchmal falsch vorgegangen werde: „Es gibt eine Sache, die mich sehr beunruhigt, und zwar, dass wir Antworten auf Fragen geben, die uns niemand stellt. Daher ist es natürlich schwierig, die Verbindung zu den Menschen, die uns anvertraut sind, aufrechtzuerhalten. Es ist notwendig, den Menschen zuzuhören und sie wirksam einzuladen, uns zuzuhören in unserem Bemühen, das Reich Gottes inmitten unserer Gesellschaft immer präsenter zu machen“, so der Erzbischof von Santiago de Compostela.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.