Vatikan/Äthiopien: Ein humanitärer Korridor für kranke Kinder
Mario Galgano - Vatikanstadt
In Äthiopien finde „ein stillschweigendes Massaker“ statt, heißt es in der Mitteilung des Kinderkrankenhauses. Grund für die schreckliche Lage sei der anhaltende Krieg zwischen der staatlichen Armee und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). „Und gerade in Äthiopien wollen die Töchter der Nächstenliebe, also die Ordensgemeinschaft der Missionarinnen, die zur vinzentinischen Familie gehören, auf den Notstand reagieren“, schreiben die Verantwortlichen des Kinderkrankenhauses und der Vinzentinischen Familie. Es gehe ihnen darum, Menschenhandel zu verhindern und den dringenden Bedürfnissen der ärmsten und bedürftigsten Kinder und Jugendlichen, „auch der Behinderten“, nachzukommen. Man fühle sich moralisch verpflichtet, alles zu tun, „um ihr Leben zu schützen und die Menschenwürde als einzigartigen und unantastbaren Wert zu achten“.
Sensibilisierungs- und Spendenkampagne
Die Gesellschaft des Heiligen Vinzenz De Paoli, so der Präsident des nationalen Verbandes Antonio Gianfico, wolle deshalb einen neuen humanitären Korridor eröffnen, der es ermöglichen soll, „Kinder in Italien zu behandeln, deren Zustand zu ernst ist, um in dem vom Konflikt zerrissenen Äthiopien kuriert zu werden“. „Wir werden mit einer landesweiten Sensibilisierungs- und Spendenkampagne auf die Hilfsanfragen reagieren, um alle Kosten zu decken, die für die Hilfe für die äthiopischen Kinder anfallen“, fügt Gianfico an.
Das mutige Projekt wurde an diesem Donnerstagvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Es sprachen Zeugen, Ärzte, der italienische Journalist Domenico Quirico sowie Missionare, die ihre Kenntnisse über die Situation in Äthiopien einbrachten.
„Wir sind alle aufgerufen, gemeinsam vorwärts zu gehen“, schloss Präsident Gianfico, „denn, wie Papst Franziskus sagt: Niemand retttet sich allein“. Damit bezog er sich auf die Worte des Papstes bei der außerordentlichen Gebetsstunde für die Pandemie, am 27. März 2020.
(vatican news)
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