Unbemannte Drohne. Gegen das, was an neuen Waffen in Planung ist, sieht sie fast schon alt aus... Unbemannte Drohne. Gegen das, was an neuen Waffen in Planung ist, sieht sie fast schon alt aus... 

Vatikan fordert mehr Kontrolle neuer Waffensysteme

Der Vatikan hat auf die Gefahren neuer Waffensysteme verwiesen und fordert in diesem Zusammenhang mehr Kontrolle von Technologien, die auf künstlicher Intelligenz aufbauen.

Bei einer UNO-Sitzung zum Thema Waffen sprach sich der Gesandte der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhles in Genf, John Putzer, für mehr Kontrolle und ein Nachdenken über die ethische Tragweite solcher Waffensysteme aus. Die Staatengemeinschaft müsse Entwicklungen in diesem Bereich begleiten und kontrollieren statt sie nationalen militärischen und politischen Interessen zu überlassen, machte der aus den USA stammende Priester in seinem Redebeitrag deutlich.

Konkret bezog sich der Vatikanvertreter auf die Entwicklung von Waffen, die zunehmend autonom agieren könnten – sogenannte „Letale autonome Waffensysteme“ (LAWS). Es brauche hier rechtsverbindliche Instrumente und ein Moratorium, um die Nutzung solcher Systeme zu kontrollieren, so Putzer, der sich für eine Reglementierung stark machte.

Krieg ist Versagen der Politik und Menschlichkeit

Der Vatikanvertreter ließ keinen Zweifel daran, dass sich der Heilige Stuhl grundsätzlich gegen eine zerstörerische Nutzung von Technologien wendet. „Jeder Krieg macht unsere Welt schlechter als sie vorher war“, zitierte er Papst Franziskus, Krieg sei „ein Versagen der Politik und der Menschlichkeit, eine beschämende Kapitulation“. In der Pandemie-Zeit sei es umso notwendiger, Technologien in den „Dienst der Menschheit“ zu stellen und „friedlich zu nutzen“, fuhr Putzer fort:

„Die Forschung im Bereich der neuen Technologien sollte auf die Bekämpfung der wirklichen Herausforderungen ausgerichtet sein, die die internationale Gemeinschaft betreffen. Dieser Kampf wird nicht durch die Entwicklung hochentwickelter autonomer Waffensysteme gewonnen, sondern dadurch, dass man die Technologie in den Dienst des Menschen stellt und sie auf das Gemeinwohl ausrichtet.“

KI-Nutzung zu friedlichen Zwecken und im Austausch

Mit Blick auf künstliche Intelligenz sprach sich der Gesandte der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhles in Genf für „die Gründung einer Internationalen Organisation für Künstliche Intelligenz“ aus, „um den größtmöglichen Austausch wissenschaftlicher und technologischer Informationen zu friedlichen Zwecken und zum Wohle der gesamten Menschheitsfamilie zu erleichtern und das Recht aller Staaten auf Teilnahme daran sicherzustellen“.

Der Ständige Vertreter äußerte sich auf der „Sechsten Konferenz zur Überprüfung des Übereinkommens über das Verbot oder die Beschränkung des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen, die übermäßige Leiden verursachen oder unterschiedslos wirken können“ („VN-Waffenübereinkommen“), die vom 13. bis 17. Dezember in Genf stattfindet. Das VN-Waffenübereinkommen ist ein Schlüsselinstrument des humanitären Völkerrechts und soll laut Vertragsparteien dazu beitragen, das Leiden von Zivilbevölkerung und Kämpfenden gleichermaßen zu verhindern und zu mindern.

(vatican news – pr)
 

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15. Dezember 2021, 12:04