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Völlige Zerstörung in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiv Völlige Zerstörung in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiv 

Ukraine: Heiliger Stuhl fordert Kriegsstopp, Dialog und humanitäre Korridore

Ein sofortiges Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine, Rückkehr zu Dialog und Diplomatie und die Öffnung humanitärer Korridore: Das sind die Kernforderungen des Heiligen Stuhls zum Krieg in Osteuropa; der Vatikanvertreter bei der UNO, Erzbischof Gabriele Caccia, hat sie dieser Tage bei zwei Gelegenheiten dargelegt. Zugleich müssten die einzelnen Länder „die Hunderttausenden von Flüchtlingen aufnehmen, schützen und unterstützen“.

Gabriele Caccia ist Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York. Er äußerte sich bei der Konferenz für humanitäre Hilfe unter dem Titel „Joint Launch of the Humanitarian Flash Appeal and the Regional Refugee Response Plan for Ukraine“ am 1. März und der elften Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen am vergangenen 2. März zum Thema des russischen Einfalls in der Ukraine.

Erzbischof Caccia erinnerte in seinen jeweiligen Ansprachen an den Appell des Papstes vom vergangenen Sonntag, in dem er nicht nur seine Verbundenheit mit den Leidtragenden des Konflikts zum Ausdruck brachte, sondern auch dringend dazu aufrief, humanitäre Korridore für Menschen zu öffnen, die vor dem Konflikt fliehen. Ebenso erinnerte er an den Tag des Fastens und Gebets, zu dem Papst Franziskus noch vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine „Glaubende und Nicht-Glaubende“ eingeladen hatte, um ein Ende der Feindseligkeiten zu erflehen.

Sicherer Zugang für humanitäre Hilfe

Der Heilige Stuhl halte es „für unerlässlich, den humanitären Akteuren einen uneingeschränkten, sicheren und ungehinderten Zugang zu gewähren, damit sie der notleidenden Zivilbevölkerung in der Ukraine umgehend Hilfe leisten können“, betonte der Vatikandiplomat: „Der Schutz der Zivilbevölkerung und des humanitären Personals im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht muss Vorrang haben“. Der Heilige Stuhl schließe sich „den vielen Mitgliedstaaten“ an, „die eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und eine Rückkehr zu Diplomatie und Dialog gefordert haben. Die katholische Kirche und ihre karitativen Einrichtungen haben bereits Tausenden von Menschen aus der Ferne und vor Ort geholfen und werden dies auch weiterhin tun”, so Caccia weiter. Dabei würdigte er im Namen des Vatikans all jene Länder, die „humanitäre Hilfe für Menschen in Not sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern leisten, wo viele Ukrainer Schutz gesucht haben“.

Gemeinsame Verpflichtung zur Aufnahme und Hilfe

Für den Heiligen Stuhl stellt es eine gemeinsame Verantwortung dar, „die Hunderttausenden von Flüchtlingen aufzunehmen, zu schützen und zu unterstützen“. Dabei gelte es, den „Grundsatz der Nichtzurückweisung und unsere gemeinsamen Verpflichtungen nach dem Völkerrecht, einschließlich des internationalen Flüchtlingsrechts“ zu respektieren und Hilfe ohne Diskriminierung anzubieten. 

Der Heilige Stuhl sei davon überzeugt, dass es immer „Zeit für guten Willen gibt, dass es immer noch Raum für Verhandlungen gibt, dass es immer einen Platz für die Ausübung von Weisheit gibt, die das Vorherrschen parteiischer Interessen vermeiden kann, die legitimen Bestrebungen jedes Einzelnen schützt und der Welt die Torheit und die Schrecken des Krieges erspart“.

Einrichtung von Korridoren vereinbart

Am 3. März, also nach der Dringlichkeitssitzung der Vereinten Nationen, hatten sich Russland und die Ukraine in einer erneuten Verhandlungsrunde auf die Einrichtung von humanitären Korridoren in besonders heftig umkämpften Gebieten geeinigt. Darüber sollten nicht nur Menschen evakuiert, sondern auch Medizin und Hilfsgüter in die Konfliktgebiete gebracht werden. Nähere Einzelheiten wurden noch nicht mitgeteilt.

(vatican news - cs)

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04. März 2022, 11:31