Grech: Denkt er an Deutschland in der Nacht…
Er teile nicht die Furcht vieler Kritiker, sagte Grech im Gespräch mit dem englischen Vatikan-Korrespondenten Christopher Lamb. Der Synodale Weg wie auch die Kritik daran seien ein Ausdruck von Synodalität, so Grech in Lambs Synoden-Podcast „The Church's Radical Reform“ vom Donnerstag.
Alles wird dem Papst vorgelegt
In einer synodalen Kirche müssten auch die strittigen Themen Macht und Verantwortung, Rolle von Frauen oder Sexuallehre behandelt werden. „Unser Sekretariat“, so Grech, könne garantieren, „dass alles, was uns erreicht, auch dem Papst vorgelegt wird“. Franziskus hatte im Sommer 2021 der katholischen Kirche einen weltweiten synodalen Prozess verordnet. Dabei soll ein anderer Umgangsstil entwickelt werden, um missionarischer zu werden und Herausforderungen besser zu meistern.
Nicht beunruhigt
Die teils scharf-kontroverse Debatte über Stimmen aus Deutschland beunruhige ihn persönlich nicht wirklich, sagte Grech, „solange wir die Grundsätze der katholischen Kirche respektieren“. Dazu gehöre die Bereitschaft, Jünger Jesu sein zu wollen, aber auch der Dienst der Bischöfe für ihre jeweilige Ortskirche. Diese seien aber nicht unabhängig, sondern Teil eines weltweiten Kollegiums, verbunden wiederum mit dem Papst als dem Garanten der Einheit.
Alle sollen sich einbringen können
Franziskus habe alle aufgefordert, sich zu beteiligen und sich zu melden. „Niemand wird ausgeschlossen, alle sollen sich einbringen können. Nichts soll unter dem Teppich bleiben“, betonte Grech. Das gehe aber besser, wenn die Kirche wirklich synodal werde und einen besseren Umgangsstil lerne, um einander besser zuzuhören.
„Synodalität“, so der aus Malta stammende Kardinal weiter, „bietet den besonderen Raum, in dem wir unsere Befürchtungen und Freuden, unsere Gewissheiten und Zweifel teilen können - auch Träume.“ Es gebe allerdings Träume, „die wir verwirklichen können und andere nicht. Manche können wir morgen umsetzen, andere brauchen mehr Zeit.“
Menschen mit Behinderungen sollen bei Weltsynode mitmachen
Derweil gab das vatikanische Familiendikasterium an diesem Freitag einen neuen Einblick in die Arbeiten der laufenden Weltsynode. Danach haben sich Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen aus etwa zwanzig Ländern unlängst über die Teilnahme an der Weltsynode ausgetauscht. Auch Grech war virtuell dabei. Ergebnis der Besprechung: In den nächsten Monaten sollen Menschen mit Behinderungen gemeinsam ihre Erfahrungen in und mit der Kirche zu Papier bringen. Das wird dann an die Bischöfe weitergeleitet.
Zurzeit finden Umfragen unter Gläubigen in den Diözesen weltweit statt. Von den nationalen Bischofskonferenzen zusammengefasst, gehen die Ergebnisse an den Vatikan. Auf deren Grundlage treten dann Bischöfe auf kontinentaler Ebene zu Beratungen zusammen. Eine vorerst letzte Phase bildet die Synodenversammlung der Bischöfe im Oktober 2023 im Vatikan. Anschließend sollen die Früchte des weltweiten synodalen Prozesses in der Kirche vor Ort umgesetzt und weiter entwickelt werden.
(kna – sk)
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