Kardinal Parolin spricht vor kroatischem Parlament
Verträge des Heiligen Stuhls mit ausländischen Staaten seien „immer ein Versuch, sich an soziale Veränderungen und religiöse Realitäten vor Ort anzupassen“, so Parolin. Das sei wichtig, damit der Heilige Stuhl unter den jeweiligen, spezifischen Bedingungen vor Ort für Menschenrechte und namentlich für Religionsfreiheit eintreten könne.
Konkordate seien nicht nur mit Staaten mit christlicher Tradition sinnvoll: „Der Heilige Stuhl hat immer versucht, auch mit nicht-katholischen oder nicht-christlichen Souveränen oder Regierungen über die konkreten Lebensbedingungen der Kirche zu verhandeln.“
Es gehe um die Unabhängigkeit der Kirche. „Auch in einer Gesellschaft, die tief mit dem Katholizismus verbunden ist, braucht man Regeln, damit die zivilen Autoritäten sich nicht in die Angelegenheiten der Kirche einmischen – und umgekehrt.“
Parolin ist am Dienstagabend in Kroatien eingetroffen; an diesem Donnerstag geht seine Visite dort zu Ende. Am Mittwochabend zelebrierte der Kardinalstaatssekretär eine Messe in Zagreb, die vom staatlichen Fernsehen live übertragen wurde.
Anlass der Reise ist der 30. Jahrestag der internationalen Anerkennung Kroatiens als Staat. Der Vatikan hatte das mehrheitlich katholische Land 1992 schon kurz nach seiner Unabhängigkeitserklärung von Jugoslawien offiziell anerkannt; fünf Jahre später nahmen beide Seiten volle diplomatische Beziehungen auf.
(vatican news – sk)
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