Vatikan: Das Programm von Gallagher in der Ukraine
Anlass für die Reise sind die seit 30 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl. Der Besuch von Erzbischof Gallagher soll laut Vatikan aber auch ein Zeichen der Nähe von Papst Franziskus zu den unter dem Krieg leidenden Ukrainern und ein erneuter Aufruf zum Frieden sein.
Gemäß dem Reise-Programm besucht der vatikanische Außenbeauftragte am Mittwoch zunächst Lviv (Lemberg), wo er auch den dortigen griechisch-katholischen Erzbischof Igor Vozniak trifft und ein Flüchtlingszentrum besucht. Am Donnerstag ist ebenfalls in Lviv ein Treffen mit dem Präsidenten der Region, Maksym Kozytskyy, geplant sowie mit dem griechisch-katholischen Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk und dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki. Am dritten und letzten Reisetag besucht Gallagher die ukrainische Landeshauptstadt Kiew. Dort trifft er am Freitag den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und wird laut Programm auch - dort nicht genauer definierte - „Orte des Krieges" aufsuchen. Zum Abschluss der Reise ist in Kiew eine Pressekonferenz geplant.
Hoffen auf Frieden und Dialog
Vor Erzbischof Gallagher hatte Papst Franziskus bereits den polnischen Kardinal Konrad Krajewski und den für Migranten und Flüchtlinge zuständigen Kardinal Michael Czerny in die Ukraine geschickt. In einem Zeitungsinterview hatte Gallagher jüngst erklärt, kennzeichnend für die Haltung des Heiligen Stuhls im Ukraine-Krieg sei der Wunsch, alles für Dialog und Verhandlungen zu tun. Wie in den Tagen des Kalten Kriegs wolle der Vatikan „Räume für den Dialog“ schaffen, um eine Verständigung zu fördern und eine Lösung zu finden.
Papst Franziskus hat sich seit Kriegsausbruch in seinen Stellungnahmen spürbar zurückgehalten und beispielsweise nie Russland eindeutig als Aggressor benannt. Das liegt laut Gallagher daran, dass Worte in diplomatischer Hinsicht großes Gewicht haben und dass auch Menschenleben davon abhängen können. Der Papst wolle außerdem verhindern, dass man ihn instrumentalisiert.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte zur Vermittlung auch persönliche Reisen nach Kiew oder nach Moskau, um etwa den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, nicht ausgeschlossen. Bisher ist jedoch weder eine Russland noch eine Ukraine-Reise des Papstes offiziell bestätigt.
(vatican news-sst)
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