Kardinal Parolin im Kongo

Kardinal Pietro Parolin ist in Kinshasa eingetroffen. In der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo führte der vatikanische Chefdiplomat ein Gespräch mit Staatspräsident Felix Tshisekedi.

Papst Franziskus hat seinen Kardinalstaatssekretär nach Afrika geschickt, weil er selbst seine geplante Reise nach Kongo und Südsudan wegen Kniebeschwerden auf ein noch unbekanntes Datum verschieben musste. Über die Verschiebung der Reise war bei den katholischen Gläubigen in beiden Ländern große Enttäuschung lautgeworden.

Allerdings ist Parolin, obzwar engster Mitarbeiter des Papstes, für viele Katholiken in Kongo und Südsudan ein Unbekannter. Darum kann seine Visite die Enttäuschung nur lindern, aber nicht beseitigen. Immerhin bereiteten die Katholiken dem italienischen Kardinal in Kinshasa einen herzlichen Empfang. So gab es etwa am Sitz der kongolesischen Bischofskonferenz für ihn ein „Willkommen“-Schild und einen Blumenstrauß.

Große Messfeier in Kinshasa

Parolin führte in der Hauptstadt zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen aus Kirche und Politik. Dabei beteuerte er immer wieder, sein Besuch ersetze nicht die Papstreise, sondern gehe ihr nur voraus. Viele, darunter der Staatspräsident, erkundigten sich bei ihm nach Franziskus‘ Gesundheit. Auch mit Vertretern der UNO-Friedensmission im Kongo traf Parolin zusammen.

Parolin: Messe in Kinshasa

An diesem Sonntag zelebrierte er zusammen mit etwa 100.000 Gläubigen eine Messe im Stadtzentrum von Kinshasa - da, wo eigentlich der Papst zelebrieren sollte. Dabei wurde der Kardinal mit Tanz und Gesang empfangen. In seiner Predigt rief er eindringlich zum Frieden in der kongolesischen Gesellschaft auf.

„Beginn einer intensiveren Zusammenarbeit“

Am Rand seiner Visite unterzeichneten am Samstag Verantwortliche der Bischofskonferenz und der Regierung mehrere Abkommen. Darin wird der juridische Status der Kirche anerkannt. Bisher hatte sie amtlich nur als gemeinnütziger Verein gegolten. Kardinal Parolin sprach vom „Beginn einer intensiveren Zusammenarbeit“.

(vatican news – sk)
 

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03. Juli 2022, 11:39