Parolin: Papst reist nach Afrika „sobald möglich“
„Es ist eine wichtige Reise, und ich fühle mich sehr geehrt, sowohl in die Demokratische Republik Kongo als auch in den Südsudan reisen zu dürfen, um diesen Völkern die Zuneigung des Papstes zu überbringen“, betonte der Kardinalstaatssekretär gegenüber unserem mitreisenden Korrespondenten beim Abflug nach Kinshasa vom Flughafen Charles de Gaulle in Paris. Die Demokratische Republik Kongo ist die erste Etappe der Reise vom 1. bis 8. Juli, die auch einen Besuch im Südsudan beinhaltet. Der Papst werde die Reise selbst antreten, „sobald es die Umstände, insbesondere aus gesundheitlicher Sicht, zulassen“, versicherte Parolin, der einen schwarzen Koffer voller Papiere mit Reden und Predigten mit sich trug.
Am 11. Juni hatte Franziskus angekündigt, dass er seine 37. internationale Apostolische Reise wegen gesundheitlicher Probleme mit seinem rechten Knie nicht antreten könne. Er bedauere dies sehr, so der Papst selbst beim Angelus am darauffolgenden Sonntag – immerhin handelt es sich insbesondere beim Südsudan um einen Besuch, der seit Jahren im Raum steht und vom Papst seiner wiederholten Aussage zufolge sehr gewünscht wurde. Bei der Reise in den jüngsten, aber auch einen der ärmsten Staaten der Erde, hätten auch der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und der Leiter der Generalversammlung der Kirche von Schottland, Ian Greenshields, dabei sein sollen.
Ermutigung im Glauben
Der Papst habe den Menschen dort versprochen, sie persönlich zu treffen, um sie „zu ermutigen, in ihrem Glauben und ihrem christlichen Zeugnis voranzuschreiten“, so Parolin. Wie aus seinem am Freitag per Tweet bekanntgegebenen Reiseprogramm hervorgeht, wird der Kardinalstaatssekretär zwar auch Politiker und Vertreer von Behörden treffen, doch die Reise soll vor allem pastoraler Natur sein.
Pastoraler Schwerpunkt
„Der Hauptzweck besteht darin, zwei Gottesdiensten vorzustehen, die am 3. Juli in Kinshasa und am 7. Juli in Juba stattfinden werden. Rund um diese Haupttätigkeit haben die Nuntien weitere Treffen organisiert“, erläuterte Parolin. Zwei wichtige Etappen im Programm für den Südsudan betreffen das Vertriebenenlager in Bentiu und ein Zentrum für behinderte Kinder in Usratuna.
„Wir werden hingehen, um die Solidarität des Papstes mit diesen Menschen zu zeigen, die unter schrecklichen Bedingungen leben. Mir wurde gesagt, dass das Lager seit langem überschwemmt ist. .... Es gibt Aktivitäten, die verschiedene Personengruppen betreffen, aber immer mit dem einen Ziel, ihnen die Gegenwart, die Zuneigung und den Segen des Papstes zu bringen“, betonte der Staatssekretär.
Die Worte des Papstes
Der Kardinal erzählte auch, mit welchen Worten Papst Franziskus ihn auf seine Mission geschickt habe. „Er sagte mir, er sei sehr froh, dass ich ihn vertreten könne, da er wisse, dass in der Bevölkerung nach der ersten Enttäuschung über die Ankündigung seiner Reiseunfähigkeit eine große Erwartungshaltung herrsche und es nie an intensiven Gebeten für seine Gesundheit gefehlt habe.“ Und er solle den Menschen in den beiden afrikanischen Ländern sagen: Der Papst kommt, sobald er kann.
Das Programm
Laut dem an diesem Freitag über den offiziellen Twitter-Account des Staatssekretariats @TerzaLoggia veröffentlichten Programm der Reise wird der Kardinal am Samstag, 2. Juli, mit dem kongolesischen Premierminister Jean-Michel Sama Lukande zusammentreffen und an der Unterzeichnung einiger Vereinbarungen zwischen der Nationalen Bischofskonferenz des Kongo und der Regierung teilnehmen. Er wird auch ein Gespräch mit dem Präsidenten der Republik, Félix Tshisekedi, führen. Am 3. Juli wird der Kardinal die Messe vor dem Sitz des Parlaments zelebrieren, an demselben Ort, an dem auch die Papstmesse stattfinden sollte. Anschließend wird er mit den örtlichen Religionsgemeinschaften zusammentreffen.
Am 4. Juli will er nach Juba weiterreisen. In der Hauptstadt des Südsudan wird Parolin Gespräche mit dem Präsidenten Salva Kiir Mayardit und mit dem ersten Vizepräsidenten Riek Machar führen. Auch ein Treffen mit den Bischöfen des Landes ist geplant.
Am 5. Juli wird der Staatssekretär die Vertriebenen im Lager Bentiu besuchen und gemeinsam mit ihnen eine Messe feiern. Anschließend wird er mit UN-Vertretern und dem Gouverneur der Region zusammentreffen. Am 7. Juli wird Parolin die Messe im John Garang Mausoleum Park feiern.
Er wird auch den Grundstein für die neue Nuntiatur in Juba segnen und mit Geistlichen und Ordensleuten zusammentreffen. Die Reise wird mit einem Besuch der Katholischen Universität und dem bereits erwähnten Besuch des Zentrums für behinderte Kinder in Usratuna abgeschlossen. Seine Rückkehr nach Rom ist für den Nachmittag des 8. Juli geplant.
(vatican news - sc/cs)
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