Obdachlosenhilfe am Petersplatz kennt keine Sommerpause
Stefanie Stahlhofen und Benedetta Capelli – Vatikanstadt
Um alle, die in Rom auf der Straße leben, und zwar nicht nur direkt am Petersplatz, kümmert sich im Auftrag von Papst Franziskus das so genannte Apostolische Almosenamt. Unter den Kolonnaden des Petersplatzes ließ Franziskus schon vor Jahren einen Haar- und Bartschneidedienst und Duschen für Obdachlose einrichten, auch eine medizinische Anlaufstelle gibt es. Sie trägt den Namen „Madre della misericordia“, Mutter der Barmherzigkeit, verantwortlich ist Massimo Ralli.
„Es gibt sehr viele Hilfsbedürftige", sagt uns der erfahrene Arzt. „Auch unter den Leuten, die täglich zu uns kommen. Sie sind arm, ausgestoßen und in Not. Sie kommen zu unserer Anlaufstelle, die ein großes Anliegen des Heiligen Vaters Papst Franziskus ist und auf seinen Wunsch 2015 eingerichtet wurde. Das Ganze in enger zusammen Arbeit mit dem Leiter des Almosenamts, Kardinal Konrad Krajewski, und den sozialen Diensten in Rom. Ziel ist, diesen Menschen zu helfen und ihnen auch medizinische Therapien und Diagnosen zu ermöglichen.“
Alle Anlagen wurden komplett renoviert und sind üblicherweise vier Tage die Woche immer vormittags geöffnet. Im August, in dem Rom - abgesehen vom Tourismus - eigentlich still steht, bleibt die Anlaufstelle für die Obdachlosen geöffnet, wenn auch nicht so häufig wie sonst, nur am Donnerstag. Denn viele Freiweillige haben Ferien. Zu tun gibt es für Dr. Ralli und sein Sommerteam dennoch genug:
„Wir schauen uns den Gesundheitszustand generell an, und messen zum Beispiel den Blutdruck, Fieber, Blutuntersuchungen und so weiter. Wir haben hier aber nicht nur Allgemeinärzte, sondern auch Fachärzte, die spezifischere Diagnosen vornehmen können. Während Corona war es auch sehr wichtig, dass wir Corona-Tests angeboten haben, denn viele Schlafstätten für Obdachlose waren nur zugänglich, wenn die Leute negativ getestet waren. Auch für die Teilhabe am öffentlichen Leben war das wichtig und einen Test in der Apotheke konnten sich diese Leute oft nicht leisten und wussten dann nicht weiter. Wir machen kurz gesagt alles, was nötig ist, um diesen Menschen zu helfen und ihnen Gesundheitsdienste zu bieten, zu denen sie sonst kaum Zugang haben“, erzählt der Mediziner. Es gebe auch viele Menschen, die wegen chronischer Krankheiten ständig Medikamente nehmen müssen. Auch für sie ist das Gesundheitszentrum „Mutter der Barmherzigkeit“ unter den Kolonnaden des Petersplatzes natürlich da.
Das Team um Massimo Ralli besteht aus etwa 40 Leuten, darunter sind 26 Ärzte, vier Krankenschwestern, vier Zahnärzte, ein Labortechniker, ein Apotheker der Vatikan-Apotheke, ein Fußpfleger und drei Mitarbeiter, die unter anderem am Empfang helfen - und zwar das ganze Jahr über.
(vatican news-sst)
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