Papst nimmt an Gedenkmesse für Kardinal Tomko teil
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Mit ihm geht eine Persönlichkeit von uns, die der römischen Kurie wegen der Festigkeit ihres Glaubens, ihrer echten Spiritualität, ihres lebendigen sensus ecclesiae, ihrer großen Ausgeglichenheit in ihren Urteilen, ihrer Gelassenheit, ihres gesunden Menschenverstandes, ihrer Liebenswürdigkeit und ihres feinen Benehmens Ehre gemacht hat.“
Mit diesen Worten gedachte Re des Verstorbenen. In seiner Predigt erinnerte der Dekan des Kardinalskollegiums an das „lange und intensive Leben von Kardinal Tomko“. Als ehemaliger Generalsekretär der Bischofssynode, emeritierter Präfekt der damaligen Kongregation für die Evangelisierung der Völker (heute Dikasterium) und emeritierter Präsident des Päpstlichen Komitees für internationale eucharistische Kongresse war er das älteste Mitglied des Kardinalskollegiums.
Ein Leben im Zeichen des missionarischen Eifers
Das Leben von Kardinal Jozef Tomko sei geprägt gewesen vom Dienst an Gott und seinen Brüdern und Schwestern, erinnerte Kardinal Re. Ein wichtiges Datum ist der 12. März 1949, der Tag, an dem Jozef Tomko in Rom zum Priester geweiht wurde. Am 12. Juli 1979 betraute ihn der heilige Johannes Paul II. mit der Aufgabe des Generalsekretärs der Bischofssynode und weihte ihn persönlich zum Bischof.
Da nur wenige Personen von der tschechoslowakischen Regierung die Erlaubnis erhalten hatten, nach Rom zu kommen, fand die Bischofsweihe nicht - wie ursprünglich geplant - in der vatikanischen Basilika statt, sondern in der kleineren Sixtinischen Kapelle. Auf päpstlichen Wunsch, so betonte Kardinal Re, war die Feier zudem „von besonderer Feierlichkeit geprägt, weil der Papst seine Nähe zur Slowakei und zur gesamten Kirche des Schweigens in dieser für die Katholiken jenseits des von Churchill so genannten Eisernen Vorhangs sehr harten und schwierigen Zeit betonen wollte“.
Großer Geist der Offenheit gegenüber den Völkern
Im Jahr 1985 wurde Jozef Tomko zum Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ernannt und unmittelbar danach zum Kardinal. Mit „großem missionarischem und apostolischem Eifer“, so der Kardinal in seiner Predigt, habe sich Kardinal Tomko „um direkte Kontakte mit den in den Missionsgebieten tätigen Menschen gekümmert“. „Mit einem Geist der Offenheit gegenüber den Völkern und einem Sinn für Universalität hat er seine ganze Energie in rund hundert Reisen in die seinem Dikasterium anvertrauten Gebiete gesteckt, wobei er stets Christus in den Mittelpunkt seiner Interventionen stellte und große Offenheit gegenüber den Völkern, ihren Kulturen und Traditionen zeigte“.
„Bitten wir Gott“, so schloss der Kardinal, „dass er auch uns gewähre, unseren irdischen Weg in uneingeschränkter Treue und in einem nie versagenden Eifer im Dienst an der Kirche und an unseren Brüdern und Schwestern zu vollenden, wofür uns Kardinal Tomko ein erbauliches Zeugnis hinterlassen hat“.
Beerdigung in der Slowakei
Nach der Feier im Petersdom wird ein von der slowakischen Regierung zur Verfügung gestelltes Sonderflugzeug den Leichnam von Kardinal Tomko nach Bratislava bringen, wo er zwei Tage lang in der Kathedrale der Stadt aufgebahrt wird. Anschließend werden die sterblichen Überreste in die Stadt Košice gebracht, wo sie von den Gläubigen verabschiedet und am 16. August in der örtlichen Kathedrale der hl. Elisabeth beigesetzt werden.
Es ist erwähnenswert, dass Kardinal Tomko mehr als 70 Jahre lang jeweils am letzten Sonntag des Monats eine 10-minütige Sendung über das kirchliche Leben in der Slowakei für Radio Vatikan erstellt hat; damit war er wohl unser langjährigster Mitarbeiter.
(vatican news)
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