Papst: Keine kirchenrechtliche Untersuchung gegen Kardinal Ouellet
Wie der Direktor des vatikanischen Pressesaales Matteo Bruni erklärte, hatte Franziskus nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den kanadischen Kurienkardinal den belgischen Jesuiten Jacques Servais mit einer Voruntersuchung betraut. Dieser sei zu dem Schluss gekommen, dass es keine Anhaltspunkte für die Einleitung eines Verfahrens gegen den Kardinal wegen sexueller Nötigung gebe.
Der Papst - so heißt es in der Erklärung weiter - habe daraufhin erneut Pater Servais konsultiert, der seinen Standpunkt mit folgenden Worten bestätigte: „Es gibt keinen begründeten Anlass, eine Untersuchung wegen sexueller Übergriffe zu eröffnen, die die Person F. von Kardinal M. Ouellet erlitten haben soll. Weder in ihrem schriftlichen Bericht an den Heiligen Vater noch in dem Zeugnis via Zoom, das ich später in Anwesenheit eines Mitglieds des diözesanen Ad-hoc-Ausschusses erhalten habe, hat diese Person eine Anschuldigung vorgebracht, die Stoff für eine solche Untersuchung liefern könnte".
Die als „F.“ bezeichnete Frau wirft dem 78-jährigen Kardinal laut kanadischen Medienberichten vor, sie zwischen 2008 und 2010 mehrmals unsittlich berührt zu haben. Sie arbeitete damals als Praktikantin in der Diözese Québec in Kanada, deren Erzbischof Ouellet war.
Marc Ouellet, der dem Sulpizianer-Orden angehört, wurde 2001 zum Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt und zum Bischof geweiht. Von 2002 bis 2010 war er Erzbischof von Québec, dann wurde er zum Präfekten der Bischofskongregation – heute: Bischofsdikasterium - und zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ernannt.
(vatican news – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.