Vatikan verurteilt bei UN-Vollversammlung Atomwaffendrohungen
Parolin rief die Vereinten Nationen dazu auf, „so schnell wie möglich zu einer breiten Übereinstimmung und einem echten Konsens innerhalb dieser Organisation zu gelangen, wenn ihre internationale Glaubwürdigkeit als wahre Familie der Nationen wiederhergestellt werden soll." Dazu empfahl der Vatikandiplomat eine Reform über die Generalversammlung hinaus, bis hin zu Gremien, „die über eine wirksame Exekutivfunktion verfügen, wie etwa der Sicherheitsrat". Parolin betonte weiter, dass insbesondere die ständigen Mitglieder eine entscheidende Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Frieden und Ordnung in der Welt hätten und übte deutliche Kritik: „Wenn es keine gemeinsame Vision oder keinen politischen Willen für ein friedliches Zusammenleben gibt und die Hüter des Friedens selbst die Regeln ignorieren, die sie zu verteidigen vorgeben, werden sie selbst zu Verursachern von schwerem Unrecht. Das von ungezügeltem Eigeninteresse und der Logik der Macht getriebene System ist schwer beschädigt und gefährdet". Der Kardinal mahnte, das Gemeinwohl über parteipolitische Interessen zu stellen.
Das Risiko von Nuklearwaffen
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg ging der Kardinalstaatssekretär auf die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen ein und verurteilte ausdrücklich auch jegliches Drohen dazu: „Jede Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist verabscheuungswürdig und verdient eine unmissverständliche Verurteilung".
Es brauche dringend konzertiertes Handeln, denn „der Krieg in der Ukraine untergräbt nicht nur das System der Nichtverbreitung von Kernwaffen, sondern konfrontiert uns auch mit der Gefahr einer nuklearen Zerstörung, sei es durch Eskalation oder durch einen Unfall", so Parolin. Der Kardinalstaatssekretär ging in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York auch auf weitere aktuelle Konflikte und Krisen sowie die Themen Armut, Migration und Klimawandel ein.
(vatican news-sst)
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