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Papst Franziskus und Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei der Audienz am 30. September 2022 Papst Franziskus und Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei der Audienz am 30. September 2022 

Vatikan und IOC vereint für einen Weg des Friedens

„Wir sind überzeugt, dass wir nur mit Solidarität in unseren Herzen den zahlreichen Herausforderungen begegnen können, die heute die Menschheit und unseren Planeten bedrohen“, versichern in einem gemeinsamen Text die Führung der olympischen Bewegung und drei Kardinäle.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Wenige Wochen nach dem Kongress, der am 29. und 30. September im Vatikan zum Thema „Sport für alle“ stattfand, veröffentlichte das Presseamt des Heiligen Stuhls an diesem Dienstag einen gemeinsamen Friedensappell, der von mehreren führenden Vertretern der römischen Kurie und dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, unterzeichnet wurde.

In dem Aufruf heißt es: „Unsere Welt ist erneut mit Konflikten, Unruhen und ernsten Herausforderungen konfrontiert“, wobei die russische Aggression in der Ukraine nicht ausdrücklich erwähnt und kein bestimmtes Land benannt wird. „Die Geißeln des Krieges, des Klimawandels und der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bringen unsagbaren Schmerz und Leid über Millionen von Menschen auf der ganzen Welt“, so die Verfasser des Textes.

In Anlehnung an einen von Papst Franziskus geprägten Ausdruck prangern die Unterzeichner des Textes einen „Weltkrieg in Stücken“ mit dramatischen Folgen an: „Mehr als 100 Millionen Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, Familien wurden getrennt und unzählige Mütter, Väter, Söhne und Töchter leben in Angst, da sie daran gehindert werden, ihren Glauben zu leben, ihre Träume von einem besseren Leben zu verfolgen oder auch nur Sport zu treiben.“

Verwundbarkeit der Menschen

Da die Covid-19-Pandemie „uns vor Augen geführt hat, wie verwundbar Menschen sein können“, rufen die Unterzeichner des Textes zu einem „Geist der Solidarität“ auf und fordern „alle führenden Politiker der Welt auf, nach gerechten und friedlichen Lösungen für alle Streitigkeiten und Konflikte zu suchen“.

„Gott will den Frieden und die Einheit unserer Menschheitsfamilie. Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind ein großes Symbol für diese Einheit, da sie Einzelpersonen und Völker in einem gesunden Wettbewerb zusammenbringen“, schreiben die Autoren des Textes und rufen dazu auf, den Sport als „einen wahren Weg zum Frieden zu sehen, der auf persönlicher Disziplin und der Verpflichtung zur Teamarbeit im Streben nach Spitzenleistungen beruht“.

Papst Franziskus hat den Text nicht persönlich unterzeichnet, da es üblich ist, den Pontifex nicht in Petitionen oder Aufrufe einzubeziehen, selbst wenn es sich um berechtigte Anliegen handelt. Aber neben Thomas Bach, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitee (IOC), der den Papst am 30. September getroffen hatte, wurde der Text von drei Kardinälen unterzeichnet. Es handelt sich um den portugiesischen Kardinal José Tolentino de Mendonça, Präfekt des neuen Dikasteriums für Kultur und Bildung, den amerikanischen Kardinal Kevin Farrell, Präfekt des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, und den kanadischen Kardinal Michael Czerny, Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.

(vatican news)

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25. Oktober 2022, 16:45