Frauenweihe „im Moment keine offene Frage“
Bequart ist Untersekretärin und damit die Nummer drei im Vatikan-Sekretariat für die Synoden. Im BBC-Beitrag mit dem Titel „Exkommuniziert: Frauen kämpfen um das Priesteramt“ wird sie mit den Worten zitiert: „Für die katholische Kirche ist es im Moment, von einem offiziellen Standpunkt aus gesehen, keine offene Frage“.
Papst Johannes Paul II. hat 1994 erklärt, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. Das katholische deutsche Reformprojekt Synodaler Weg bittet den Vatikan, diese Entscheidung zu überdenken und das Weiheamt für Frauen zu öffnen.
„Es geht nicht nur darum, dass man sich zum Priestertum berufen fühlt, sondern es geht immer um die Anerkennung, dass die Kirche einen zum Priester beruft“, so die französische Ordensfrau in der BBC. „Ihr persönliches Gefühl oder Ihre Entscheidung reichen also nicht aus.“
Schwester Nathalie Becquart glaubt allerdings, dass es eine Entwicklung gebe, die es mehr Frauen erlaube, Führungsrollen in der Kirche zu übernehmen – Rollen, die allerdings nicht mit einer Weihe verbunden seien.
„Wir müssen unsere Vision der Kirche erweitern“
„Ich denke, wir müssen unsere Vision der Kirche erweitern. Es gibt viele, viele Möglichkeiten für Frauen, der Kirche zu dienen“, sagte sie der BBC. Allerdings seien Veränderungen nie einfach , sie stießen immer auf „Ängste und Widerstand“.
Becquart ist die erste stimmberechtigte Frau in der Bischofssynode im Vatikan. Sie gehört zu den maßgeblichen Organisatoren der von Papst Franziskus 2021 auf den Weg gebrachten Weltsynode, die derzeit ihre kontinentale Phase erlebt. Die BBC führt sie in ihrer Liste der 100 einflussreichsten Frauen des Jahres auf.
(bbc – sk)
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