Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz enthüllt; Christbaum beleuchtet
Adriana Masotti und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Für die musikalische Begleitung zur Eröffnung sorgte die Kapelle der vatikanischen Gendarmerie. Im weiteren Verlauf gab es zudem traditionelle Tänze und Musikbeiträge der anwesenden Delegationen. Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, Präsident des Governatorats des Staates der Vatikanstadt, leitete die Zeremonie in der Audienzhalle, an der auch Schwester Raffaella Petrini, die Generalsekretärin des Governatorats teilnahm. Gekommen waren wie üblich auch Delegationen aus den Regionen, die die Tanne und Krippe für den Petersplatz zur Verfügung stellen.
Dieses Jahr stammen beide aus Italien: Die 30 Meter hohe Weißtanne kommt aus den Abbruzzen, genauer gesagt aus Rosello, einem kleinen Bergdorf mit nur 182 Einwohnern. Die monumentale Holzkrippe auf dem Petersplatz ist hingegenein Geschenk der Stadt Sutrio in der Provinz Udine, in Norditalien. Bei der feierlichen Zeremonie in der vatikanischen Audienzhalle war außerdem eine Delegation aus Guatemala, da die Krippe in der Audienzhalle dieses Jahr von dort kommt. Sie wurde von Kunsthandwerkern nach guatemalischer Tradition mit Holzfiguren und edlen Stoffen gestaltet.
Der guatemalische Außenminister Mario Bùcaro Flores erklärte, er freue sich, die Kunst seines Landes weltweit bekannt zu machen. Die Krippe für die Audienzhallte zu stiften sei zudem Ausdruck des Einsatzes Guatemalas für Religionsfreiheit und Frieden. Kardinal Vérgez betonte in seiner Rede, Weihnachten sei ein Aufruf an alle, auf Liebe statt Gewalt zu setzen. Es gelte, die frohe Botschaft des Herrn überall hin zu tragen.
Schwester Raffaella Petrini erinnerte an die Bedeutung der Krippe für den Heiligen Franz von Assisi und für die Heilige Klara. Sie zitierte zudem aus der Ansprache, die Papst Franziskus im Jahr 2015 für die Delegation hielt, die den Weihnachtsbaum gespendet hatte - damals stammte er aus Bayern und Franziskus sagte:
„An Weihnachten hallt überall die frohe Botschaft wider, die der Engel den Hirten von Bethlehem verkündet hat: ,Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr` (Lk 2,11). Diese Hirten wurden dem Evangelium zufolge von einem großen Licht umgeben. Auch heute noch vertreibt Jesus die Finsternis des Irrtums und der Sünde, um der Menschheit die Freude des strahlenden göttlichen Lichtes zu bringen, dessen Sinnbild und Erinnerung der Weihnachtsbaum ist. Lassen wir uns einhüllen vom Licht Seiner Wahrheit, denn ,die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen.`" Schwester Petrini rief daher alle auf, das Licht des Weihnachtsfest anzunehmen und einen Neuanfang im Geist der Geschwisterlichkeit zu wagen.
Papst bei Zeremonie am Abend nicht dabei
Wie alle Jahre war der Papst selbst bei der Zeremonie zur Erstbeleuchtung von Krippe und Baum am Abend auf dem Petersplatz nicht dabei. Franziskus hatte aber - und auch das gehört zur vatikanischen Advent-Tradition - die Delegationen am Samtagvormittag empfangen und sich bei allen bedankt. Baum und Krippe übten jedes Jahr aufs Neue eine große Faszination auf Jung und Alt aus. „Der Baum lehrt uns über die Wurzeln, die Krippe lädt zur Kontemplation ein", so der Papst. Beides sei ungemein wichtig. Ohne Wurzel verliere man Halt und Stabilität, so das katholische Kirchenoberhaupt.
Der Christbaum und die Krippe auf dem Petersplatz sind bis zum 8. Januar 2023 zu sehen.
(vatican news/kna - sst)
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