Papst Franziskus in Ungarn: Suche nach Frieden sicher Thema
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Für Papst Franziskus wird es die 41. Auslandsreise sein, 60 Länder hat er bisher besucht. 2021 war er auch schon einmal in Ungarn - für einen Kurzbesuch zum Abschluss des 52. Internationalen Eucharistischen Weltkongresses. Damals versprach der Papst auch, noch einmal für einen Pastoralbesuch zurückzukommen, erinnerte Vatikansprecher Matteo Bruni. Er wies auch daraufhin, dass Papst Franziskus' aktuelle Ungarnreise auch aufgrund des Kriegs in der benachbarten Ukraine unter anderen Vorzeichen steht:
„Wir werden, wie wohl bekannt ist, nur einige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt sein. (...) und also auch vom Krieg. Sicher können wir uns deshalb Worte zum Schmerz angesichts dieses Konflikts und der Suche nach Frieden erwarten. Der Krieg schafft auch Flüchtlinge, die Papst Franziskus bei einer seiner Begegnungen treffen wird. Viele aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern, die versuchen Europa, und damit auch Ungarn, über die Balkanroute zu erreichen", erklärte Bruni zum Papstbesuch in Budapest.
Wie viele Flüchtlinge Papst Franziskus am Samstag in der Kirche der heiligen Elisabeth von Ungarn treffen wird und woher diese genau stammen, sei noch nicht bekannt. Sicher sei jedoch, dass auch ukrainische Flüchtlinge dabei seien.
Direkt nach dem Treffen mit Flüchtlingen und Armen besucht Papst Franziskus die griechisch-katholische Gemeinde in der benachbarten Mariä-Schutz-Kirche - ein Termin, der im bisher veröffentlichten Programm noch fehlt. Zu weiteren möglichen, bisher nicht im Programm erwähnten Treffen des Papstes - eventuell in privater Form, etwa mit Missbrauchsopfern oder mit Metropolit Hilarion - könne er nichts sagen, erklärte Bruni auf Nachfrage. Das geplante Programm sei bekannt, den Rest werde man sehen. Als weitere mögliche Themen nannte der Papst-Sprecher Umweltschutz und die Ökumene, die vielen Heiligen und Seligen, die Ungarn hervorgebracht hat, die Rolle der Christen in Europa und die politische Lage in Europa:
„Es lässt sich die Frage nach der Rolle Europas und der Europäer in der heutigen Zeit stellen, im politischen Bereich, aber auch in Gesellschaft und Kultur. Ein Europa der Völker, das aufgrund seiner Geschichte auch eine eigene Verantwortung für den globalen Frieden hat. Klar ist auch, dass es Gelegenheit geben wird, sich an die Christen in Ungarn zu wenden und über die Herausforderungen zu sprechen, vor denen viele junge Menschen stehen."
Gelegenheit dazu hätte Papst Franziskus etwa am Samstagnachmittag bei einem Jugend-Treffen in der „Laszlo Papp"-Sport-Arena, die laut Vatikanangaben Platz für rund 205.000 Menschen bietet. Die politische Riege Ungarns trifft das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag. Am Sonntag steht nach der Schlussmesse mit dem Mittagsgebet am Nachmittag noch eine Begegnung mit der Welt der Wissenschaft und Kultur an der Fakultät für Informatik und Bionik der katholischen Peter-Pazmany-Universität auf dem Programm. Während seiner dreitägigen Budapest-Visite besucht Papst Franziskus auch ein Blindenhilfszentrum und er trifft sich wie üblich in privater Form mit den Mitgliedern des Jesuitenordens, dem er selbst angehört. Außerdem gibt es auch bei dieser Reise eine Begegnung mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Seminaristen und Pastoralarbeitern.
Übliches medizinisches Fachpersonal
Begleitet wird Papst Franziskus bei seiner Ungarn-Reise wie üblich von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem Außenbeauftragten des Heiligen Stuhls, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Mit dabei sind auch der Substitut im Staatssekretariat, Erzbischof Edgar Pena Parra sowie der Präfekt des Dikasteriums für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti; der Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe, Erzbischof Robert Francis Prevost und der Präfekt des Kommunikationsdikasteriums, Paolo Ruffini. Auch das übliche medizinische Fachpersonal begleite Papst Franziskus, so Vatikansprecher Bruni. Der 86-Jährige Papst war kurz vor Ostern aufgrund einer Atemwegsinfektion einige Tage im Krankenhaus gewesen; aufgrund von Knieproblemen ist er seit einiger Zeit öfter im Rollstuhl oder mit einem Gehstock unterwegs - auch bei den jüngsten Reisen war der Rollstuhl stets dabei.
(vatican news - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.