2020: Vatikandiplomat Gabriele Giordano Caccia mit Papst Franziskus 2020: Vatikandiplomat Gabriele Giordano Caccia mit Papst Franziskus 

Vatikandiplomat: Für eine Entwicklungshilfe ohne Eigeninteresse

Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen hat jeder Form von ideologischer Kolonialisierung eine klare Absage erteilt. Entwicklungshilfe müsse das Gemeinwohl im Blick haben und die jedem Menschen innewohnende Würde achten, betonte Erzbischof Gabriele Giordano Caccia beim UN-Forum für Entwicklungsfinanzierung, das vom 19.-20. April in New York tagt.

„Angesichts der anhaltenden, miteinander verknüpften globalen Krisen ist die Notwendigkeit echter globaler Solidarität zur Unterstützung der Ärmsten größer denn je“, stellte der Vatikandiplomat in seiner Stellungnahme fest. Armut, Hunger, Unterernährung und der fehlende Zugang zu grundlegenden Ressourcen, einschließlich sauberem Wasser und Sanitärversorgung, seien ein Angriff auf die Menschenwürde.

Das New Yorker Forum biete die Gelegenheit, die Verpflichtung zu erneuern, alle möglichen Ressourcen zu mobilisieren, um die ganzheitliche menschliche Entwicklung aller Frauen, Männer und Kinder zu fördern, so Caccia.

Auf einen Schuldenerlass der schwächsten Länder hinarbeiten

Um Millionen von Menschen die Möglichkeit zu geben, der Armut zu entkommen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen, müsse die internationale Gemeinschaft der Umschuldung Vorrang einräumen. Als konkrete Maßnahme forderte der Erzbischof, „auf einen Schuldenerlass für die schwächsten Länder hinzuarbeiten, unter Berücksichtigung der schwerwiegenden Auswirkungen der sozialen, wirtschaftlichen und Gesundheits-Krisen, mit denen sie infolge von COVID-19 [noch] konfrontiert sind.“

Jedes Land sollte die Möglichkeit haben, „auf seine eigene Weise zu wachsen, seine Innovationsfähigkeit zu entwickeln und dabei die Werte seiner Kultur respektiert zu wissen.“ Und deshalb dürfe die Bereitstellung internationaler Hilfe auch niemals dazu benutzt werden, „Formen ideologischer Kolonisierung durchzusetzen oder diese Hilfen von der Akzeptanz solcher Ideologien abhängig zu machen,“ mahnte Caccia. Abschließend stellte der Vatikandiplomat fest:

„Das oberste Kriterium, an dem sich alle Aspekte der internationalen Entwicklungshilfe messen lassen müssen, ist die Achtung der jedem Menschen innewohnenden Würde, einschließlich seiner kulturellen Werte, bei gleichzeitiger Förderung des Gemeinwohls.“

(vaticannews – skr)
 

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19. April 2023, 13:31