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Kardinal Michael Czerny Kardinal Michael Czerny 

Czerny: Hilfe für andere ist tief in der Liebe Gottes verwurzelt

Damit die Caritasverbände ihren Auftrag weiterhin ordnungsgemäß erfüllen können, war es war es notwendig, den derzeitigen Rechtsrahmen zu überarbeiten. Daran hält Kurienkardinal Michael Czerny fest. Der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen sprach auf der Generalversammlung von Caritas Internationalis, die vom 11. bis 16. Mai 2023 in Rom stattfindet.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Es sei wichtig, dass Caritas Internationalis „ihre satzungsgemäßen Aufgaben angemessener wahrnehmen kann“, so Kardinal Czerny in seiner Ansprache und fügte an: „Wir danken Gott für die neuen Statuten. Statuten und Verfahren sind jedoch nur Worte. Sie können nichts bewirken ohne die Fähigkeiten und das Engagement von den Männern und Frauen der Caritas.“ Er schloss seinen Redebeitrag mit einer Bitte: Die Caritas-Mitargeiter sollten ihre „besten Energien und Ressourcen für die Erfüllung dieser satzungsgemäßen Aufgaben“ bestimmen. Das gelte insbesondere auch für die Leitung „dieses unersetzlichen Verbandes“. Wie Papst Franziskus immer wieder ermahne, solle man nie vergessen, „zum Herrn zu beten um Führung und Kraft“ zu beten. „Ich bin sicher, dass der Heilige Geist Ihr Urteilsvermögen leiten und Ihre Entscheidungen erleuchten wird“, so Kardinal Czerny.

Der erste Tag der Generalversammlung von Caritas Internationalis endete mit einem Gottesdienst im Petersdom, dem der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen vorstand. In seiner Predigt erinnerte der Kardinal die Delegierten aus aller Welt daran, dass hinter jedem bedürftigen Menschen „ein Name, eine Geschichte, ein einzigartiges Drama steht, das uns in Frage stellt und beunruhigt“, dass aber in der Selbsthingabe und im Dienst am Nächsten der Sinn des Lebens und die Erfüllung der Sendung der Kirche zu finden ist.

Neue Wege der Geschwisterlichkeit

Die Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Kardinal Michael Czerny, im Petersdom bildete den Abschluss des ersten Arbeitstages der 22. Generalversammlung von Caritas Internationalis, die bis zum 16. Mai in Rom stattfindet und unter dem Motto steht: „Neue Wege der Geschwisterlichkeit bauen“. In seiner Predigt machte der Kardinal auch deutlich, dass es nicht seine Absicht sei, der Reflexion der Teilnehmer, die am Morgen den Worten von Papst Franziskus zugehört hatten, neue Inhalte hinzuzufügen, sondern vielmehr die Hauptpunkte der Rede des Papstes hervorzuheben, „um Sie zu dieser außergewöhnlichen Meditation über die Mission und das Geheimnis der Caritas zurückzurufen, um sie tief zu erleben und mit Dankbarkeit aufzunehmen“.

Kardinal Czerny erinnerte daran, dass die Gründung der heutigen Caritas Internationalis auf das Jahr 1951 zurückgeht, als Papst Pius XII. von dem Wunsch beseelt war, „die Barmherzigkeit der Kirche für alle Menschen in der Welt zu zeigen“, und dessen Aufgabe es war, die Aktivitäten der bestehenden katholischen Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen und zu verstärken. Später, im Jahr 2004, betonte der heilige Johannes Paul II. die enge Verbindung zu den Bischöfen der Kirche. Genau dies, so betont Czerny, sei es, was die Caritas von anderen kirchlichen Gruppen unterscheidet. Und wenn im großen Geheimnis der Eucharistie „die große Liebe Christi zum Ausdruck kommt, dann besteht eine Möglichkeit, die Liebe Gottes zu uns zu erwidern“, so der Kardinal weiter, „darin, ein Zeichen dieser Liebe für andere zu sein, indem wir uns in demütigem Dienst für andere verschenken. Wie Paulus sagt, schütten wir uns aus, wie ein Trankopfer“.

Gott erkennen

Unter Bezugnahme auf die Lesung während des Gottesdienstes, die als Hymne des Paulus an die Nächstenliebe bekannt ist, betonte der Präfekt, dass die Caritas „der 'erhabenste' Weg ist, Gott zu erkennen“, und dass man, wenn man den Glauben an Gott den Vater aus den Augen verliert, „leicht fallen kann: den heroischsten Dienst oder die Diakonie missverstehen, sich in pragmatischem Aktivismus verfangen, enge Interessen bevorzugen und die Einheit opfern...“

Es sei in der Tat die Liebe, „die uns 'sein' lässt“, die dem Leben einen Sinn gebe. Die Liebe, sagte Kardinal Czerny, „öffnet uns die Augen und lässt uns erkennen, dass unser Nächster, der der Caritas bedarf, mein Bruder oder meine Schwester ist, mit einem Namen, einer Geschichte, einem Drama, einzigartig und nie wiederholbar. Ja, die Nöte unseres nächsten Bruders oder Schwester stellen uns in Frage, beunruhigen uns und fordern uns heraus, darauf zu reagieren. Das sollten sie auch! Denn es ist Christus, der uns in Frage stellt, stört und herausfordert. Und die Liebe Gottes gibt uns die Kraft, darauf zu antworten“, so Kardinal Czerny.

(vatican news)

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12. Mai 2023, 14:48