Vatikan: Beobachtungsstelle für Marienerscheinungen startet
Dabei nannte ein führendes Mitglied, Schwester Daniela Del Gaudio, die Ziele der neuen Einrichtung, die zur Päpstlichen Marianischen Akademie gehört: Es gehe um das Sammeln von Daten, um Studien und interdisziplinäre akademische Unterstützung. Seelsorger und Medienleute sollen weitergebildet, Täuschungen entlarvt werden.
Allein in Italien gab es in den letzten Jahrzehnten Tausende von Menschen, die von Privatoffenbarungen der Muttergottes berichteten; doch nur wenige davon wurden von der Kirche anerkannt. „Unser Ziel ist es, zur Bildung eines kritischen Bewusstseins beizutragen“, erklärte Schwester Del Gaudio. „Wenn die Muttergottes erscheint, verbessert das unser christliches Leben“, aber es gebe auch „eine Volksfrömmigkeit, die auf einer falschen Grundlage entstanden ist, so dass sie falschen Überzeugungen nachgeht und nicht biblisch und ekklesiologisch verankert ist“.
„Die Menschen müssen vor Betrug geschützt werden“
„Die Menschen müssen vor Betrug und auch vor Plagiatsversuchen geschützt werden“, forderte die Ordensfrau. „Wir wollen ein kritisches Bewustsein schaffen, auch bei den Laien, nicht nur bei den Seelsorgern und Priestern, damit jeder wirklich selbständig in der Lage ist, die wahren von den falschen Erscheinungen zu unterscheiden.“ Seher seien in der Regel einfache, bescheidene Menschen; sobald Geld ins Spiel komme, sei Misstrauen angezeigt.
Die Beobachtungsstelle will sich nicht an die Stelle von Bischöfen oder diözesanen Kommissionen setzen, die für die Beurteilung von Erscheinungen in erster Linie zuständig sind. Sie will auch keinen direkten Kontakt zu angeblichen oder tatsächlichen Sehern aufnehmen, solange die Untersuchung einer Diözesankommission läuft.
(vatican news – sk)
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