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Rechtsexperte: Neue Vatikanverfassung ist ein missionarischer Impuls

Der Rektor der Lateranuniversität hat in einem Interview mit Radio Vatikan die Bedeutung des neuen Grundgesetzes des Staates der Vatikanstadt erläutert: Die neue Vatikan-Verfassung soll den missionarischen Charakter des Staates garantieren, da das Grundgesetz direkt dem Amt des Papstes unterstellt sei, erklärt Professor Vincenzo Buonomo.

Mario Galgano und Giancarlo La Vella – Vatikanstadt

Das neue Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt, das an diesem Samstag bekannt gegeben wurde, entspreche der Notwendigkeit, die vom Pontifikat geförderten Reformen im Hinblick auf eine neue missionarische Ausrichtung der gesamten Kirche umzusetzen. Das sagt Professor Vincenzo Buonomo, Professor für internationales Recht und Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität, in einem Interview mit den vatikanischen Medien. Dazu gehöre insbesondere die neue Zusammensetzung der Päpstlichen Kommission des Vatikanstaates - also der Regierung des Staates -, die nicht mehr nur aus Kardinälen bestehen soll, sondern künftig auch Laien offen steht:

„Dies ist Teil eines Reformrahmens, der - wie Papst Franziskus immer gesagt hat - sich nicht anmaßt, auf abstrakte Weise die Dinge zu verändern, vielmehr geht es ihm immer darum das berücksichtigen, was vorher getan wurde. Sein Reformwille besteht darin, einige wichtige Aspekte, die heute notwendig sind, zu verbessern. Auch im Fall des Staates der Vatikanstadt ist es notwendig, sich nicht nur auf eine Tradition zu berufen, die von 1929 bis heute reicht, sondern auch zu verstehen, was die ständigen Entwicklungen sind, denen der Staat selbst unterworfen ist, und auch in Bezug auf die Realitäten außerhalb des Staates selbst. Deshalb war es jetzt notwendig, ein neues Grundgesetz zu haben, das heißt, Normen, die das Funktionieren des Staates und auch das Funktionieren der anderen Gesetze, die es im Staat gibt, zu regeln.“

Zum Nachhören - das Gespräch mit dem Rechtsexperten

Anpassung an die internationalen Verpflichtungen

Mit dieser Reform werde das Prinzip der Anpassung der vatikanischen Normen an die internationalen Verpflichtungen, die der Heilige Stuhl für den Staat der Vatikanstadt eingegangen ist, in das Grundgesetz aufgenommen, fügt der Rektor hinzu:

„Ich glaube, dass auch die instrumentelle Funktion des Staates in gewisser Weise dazugehört. Als Pius XI. diese Funktion als wichtig definierte, um dem Apostolischen Stuhl Freiheit, Unabhängigkeit und damit auch ein Territorium zu garantieren, war und ist es damals wie heute notwendig, irgendwie ohne Einmischung von außen agieren zu können. Das heißt aber nicht, dass man nicht akzeptiert, was auf internationaler Ebene zur Regelung so vieler Aspekte vorgeschlagen wird. Und in den letzten Jahren haben sich der Heilige Stuhl und die Ordnung des Vatikanstaates mehr und mehr an die neuen Regelungen angepasst und vor allem an jene Regelungen, die dem Staat den notwendigen Impuls geben können, um die missionarische Tätigkeit des Staates zu gewährleisten, denn das ist ein Aspekt, der stark betont werden muss und den das Gesetz aufgreift: das heißt, die missionarische Tätigkeit des Staates, denn sie ist direkt funktional für das Lehramt der Kirche und die Amtsführung des Papstes.“

(vatican news)

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13. Mai 2023, 12:19