Vatikan plant innovatives Welttreffen der Geschwisterlichkeit am Samstag
Bei dem Dokument geht es um ein gemeinsames Bekenntnis zu einer Welt, in der das Leitmotiv Frieden, Solidarität und Geschwisterlichkeit sein soll, erklärte Gambetti bei einer Pressekonferenz am Montag im Vatikan.
Der Beginn eines Wegs
„Das ist ein langer Prozess nach dem Event vom 10. Juni, denn wir wollen mindesteins eine Milliarde Unterschriften. Das braucht Zeit. Es genügt auch nicht, ein Dokument zu unterschreiben, sondern man muss es in die Tat umsetzen und mit der Zeit kultivieren. Das ist der Beginn eines Wegs, den wir über die Jahre entwickeln möchten.“
Das Treffen, das rund um die Begegnung auf dem Petersplatz am Samstag stattfindet, hat einen innovativen Zuschnitt, wie bei der Vorstellung des Programms deutlich wurde. Am Vormittag tauschen sich die Nobelpreis-Geehrten aus, auf dem Petersplatz wird es mehrere Runde Tische geben, darunter einer mit Menschen, die in Armut leben. Eingeladen zum Welttreffen der Geschwisterlichkeit unter dem Titel #NotAlone sind alle, Eintrittskarten braucht es nicht. Künstler wie die Sänger Andrea Bocelli und Al Bano und der Balletttänzer Roberto Bolle sowie Straßenkünstler wollen das Programm animieren, das die Vatikan-Medien live übertragen werden. Weitere acht Plätze in aller Welt sind ebenfalls in den Event eingebunden: in Kongo – Brazzaville, in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, in Äthiopien, in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, in Lima, der Hauptstadt Perus, im japanischen Nagasaki, im italienischen Trapani und schließlich in Jerusalem.
Kollektive Umarmung an der Petersplatz-Kolonnade
Papst Franziskus wird am späten Nachmittag das Wort an die Anwesenden richten. Gegen Ende der Veranstaltung ist eine kollektive „Umarmung“ von Jugendlichen mit dem Papst auf dem Petersplatz geplant.
„Dazu kommen Jugendliche aus allen Teilen der Welt und bilden eine Menschenkette, um die Umarmung der Kolonnaden des Bernini zu replizieren“, erklärte Kardinal Gambetti. „So sind ja die Kolonnaden angelegt, um die Welt aufzunehmen und um sich an die Welt zu wenden. Diese Jugendlichen werden mit dem Papst diese große Umarmung nachformen, um zu sagen: das – die Geschwisterlichkeit - ist der Wunsch der jungen Menschen.“
Eine Reihe von kirchlichen und anderen Organisationen wird beim Welttreffen der Geschwisterlichkeit vertreten sein, darunter Familien und Verbände bis hin zu Obdachlosen, Migranten und Opfern von Gewalt und Menschenhandel. Unter den Nobelpreisträgern, die ihr Kommen zugesagt haben, sind neben Nadia Murad, deren Buch über ihr Schicksal als Jesidin im sogenannten Islamischen Staat Papst Franziskus zu seiner Irakreise bewogen hat, unter anderem Lech Wałęsa aus Polen, die iranische Frauenrechtlerin Shirin Ebadi, der Gründer der Mikrokreditbank Grameen, Muhammad Yunus aus Bangladesch, der kongolesische Frauenarzt Denis Mukwege, die philippinische Reporterin und Vorkämpferin für Pressefreiheit Maria Angelita Ressa, der jemenitische Journalist Tawakkol Karman, Leader des Arabischen Frühlings in seinem Land, und Juan Manuel Santos, der Ex-Präsident Kolumbiens.
Gegen Atomwaffen, für das Klima
Auch 15 Organisationen, die den Friedensnobelpreis erhalten haben, sind bei #NotAlone vertreten, darunter das Flüchtlings-Hochkommissariat der Vereinten Nationen UNHCR, das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF, die UNO-Arbeitsorganisation ILO, die in Wien ansässige Atomenergiebehörde IAEA und die Vereinten Nationen selbst; darüber hinaus unter anderem der IPCC, der Zwischenstaatliche Sachverständigenrat für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change), ein wissenschaftliches Gremium, das aktuelle Informationen der weltweiten Klimaforschung sammelt und bewertet.
Die Veranstaltung wird sich am Samstag bis etwa 21 Uhr hinziehen, war bei der Pressekonferenz zu erfahren. Eine Reihe von Dikasterien der Römischen Kurie ist in die Vorbereitung mit eingebunden. Das gesamte Programm ist auf der Webseite der Vatikanstiftung „Fratelli tutti“ abrufbar.
(vatican news – gs)
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