Neues Sound-System im Petersdom
Mit der neuen Anlage soll die Erfahrung der tausenden Gläubigen und Pilger, die täglich den Petersdom besuchen, noch besser gestaltet werden. Die neue Audioinfrastruktur ersetzt das analoge System, das vor fast 25 Jahren in Vorbereitung für das Jubiläum im Jahr 2000 eingebaut wurde.
Über 80 Lautsprecher und ein neues digitales System werden die technische Qualität der Klangverteilung verbessern und die Wertschätzung gegenüber den Stimmen und Klängen während der Feierlichkeiten verstärken.
„Das System ermöglicht eine viel natürlichere Teilnahme der Anwesenden an liturgischen Veranstaltungen", erklärt der italienische Architekt Carlo Carbone, der vom Projektteam mit der Durchführung der Tests beauftragt wurde.
Die Klangwahrnehmung ist dank der neuen Technik ideal und präzise ohne den typischen Hall, der normalerweise in einem großen geschlossenen Raum entsteht.
Carbone sagt: „Der Klang scheint immer vom Altar auszugehen, der als zentraler Punkt der Abstrahlung gilt. Insbesondere sieht das System die Aktivierung der Lautsprecher mit einer progressiven und sehr geringen Verzögerung vor, in der Größenordnung von Millisekunden, wenn man sich entfernt.“
Die Aufrüstung der Technik ist das Ergebnis einer akustischen Studie der Basilika. Am 21. Juli wurde im Rahmen einer finalen Gesamtmessung die angestrebte Funktionsfähigkeit des Systems bestätigt. Abgesehen von den technischen Messwerten wurde der Effekt auch in der persönlichen Wahrnehmung deutlich: bestimmend ist das Gefühl, dass die Stimmen und Klänge den Zuhörer umhüllten.
Am Sonntag wurde die Anlage dann mit der Messe zum Welttag der Großeltern und Senioren eingeweiht. Die Feier war das öffentliche Debüt des neuen Systems, das in den letzten zehn Monaten in Zusammenarbeit mit dem technischen Team der Technologieabteilung des Dikasteriums für Kommunikation, den technischen Büros der Fabbrica di San Pietro und Bose Professional entstanden ist.
Kardinal Mauro Gambetti, der Erzpriester des Petersdoms, beschrieb das Projekt als „eine großartige Teamleistung, eine wunderbare Synergie", die Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenbrachte.
Der Umbau war mit großem Aufwand verbunden
Die Arbeiten fanden oft in den Abendstunden statt, nachdem die Basilika für die Öffentlichkeit geschlossen war, was zu umfangreichen Aufräumarbeiten führte.
Zunächst mussten die Kabel unter dem Fußboden, die sich in den letzten siebzig Jahren angesammelt hatten, entfernt werden. An ihre Stelle traten 200 Kilometer moderne Glasfaserkabel, die die Signalübertragung und die Verwaltung des Systems erheblich erleichtern.
Die Toningenieure erklären, dass das neue digitale System es ermöglicht, je nach Feierlichkeit verschiedene Klangeinstellungen zu wählen. Es stehen etwa zwanzig Bereiche zur Verfügung, die auch gleichzeitig beschallt werden können. Dies bedeutet, dass jede „Umgebung" aus der Audioperspektive eine Art audiovisuelles Produktionsstudio darstellt, das natürlich mit dem Fernseh- und Radiosystem verbunden ist.
Im Jahr 2019 wurde bereits die Innenbeleuchtung des Petersdom aufgerüstet.
(vaticannews – md)
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