Apsa-Chef Galantino in seinem Büro Apsa-Chef Galantino in seinem Büro 

Vatikan-Güterverwaltung: Ausgeglichener Haushalt

Die Güterverwaltung des Heiligen Stuhls (Apsa) konnte im letzten Jahr 32,27 Millionen Euro zur Deckung des Finanzbedarfs der römischen Kurie beitragen. Das ergibt sich aus der Haushaltsbilanz, die an diesem Freitag veröffentlicht wurde.

Aus der Bilanz ergibt sich, dass die Apsa für 2022 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte. Allerdings ging die schwierige Lage an den Märkten aufgrund des Krieges in der Ukraine auch an der vatikanischen Güterverwaltung nicht spurlos vorbei. Ihr Beitrag zum Finanzbedarf der Kurie ist deswegen 2022 geringer ausgefallen als im Vorjahr (38,1 Millionen).

Nach Ausweis der Bilanz konnte 2022 eine höhere Rentabilität bei den Immobilienaktivitäten erreicht werden: ein Plus von 32 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu stand das Betriebsergebnis beim beweglichen Vermögen; hier wurde im Vergleich zum positiven Ergebnis von 2021 (19,85 Mio.) diesmal ein negatives Resultat erzielt (6,7 Mio.). Daraus ergibt sich eine Differenz von minus 26,55 Millionen Euro gegenüber 2021. Die Betriebskosten sind ebenfalls gestiegen, und zwar von zehn auf dreizehn Millionen Euro.

Deutliches Plus im Immobilienbereich

Im Immobiliengeschäft machte sich die Erholung nach dem Corona-Schock positiv bemerkbar, während das negative Ergebnis im Wertpapierbereich auf das Zusammenwirken verschiedener Faktoren zurückzuführen ist. Die Zusammenfassung der Haushaltsbilanz nennt als Ursachen „die deutliche Verschlechterung“ des makroökonomischen und geopolitischen Kontextes und verweist auf Energiekrise und Ukraine-Krieg. Außerdem nennt sie unter anderem „ das allgemeine Nachgeben der Kurse an den Aktien- und Anleihemärkten und den Rückgang der Zinsspanne aufgrund der Verringerung der investierten Vermögenswerte“. Immerhin sei es der Apsa gelungen, die Verluste in diesem Bereich zu begrenzen.

„Transparenz und gute Verwaltung sind wichtig für die Glaubwürdigkeit“

Es ist die dritte Veröffentlichung des Apsa-Haushaltsplans in Folge. Der Apsa-Chef, Bischof Nunzio Galantino, betont in einem Begleitbrief zum Haushalt, dass auch die Apsa am übergeordneten Daseinszweck der Kurie, nämlich der Evangelisierung, ihren Anteil habe. „Und wir sind davon überzeugt, dass eine gute Verwaltung dessen, was die Gläubigen der Kirche so großzügig anvertrauen, eine Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit der Verkündigung ist.“ Die Apsa wolle mit Transparenz gegen „unbegründete Verdächtigungen hinsichtlich der Größe des kirchlichen Vermögens, seiner Verwaltung oder der Erfüllung der Rechtspflichten“ vorgehen.

Eine Tagung der Apsa im Juni letzten Jahres
Eine Tagung der Apsa im Juni letzten Jahres

Ein dem Haushaltsplan beigefügter Bericht geht auch ausführlich auf den Dreijahresplan ein, mit dem die Apsa ihre Arbeit und nicht zuletzt ihre Resultate weiter verbessern will. Dabei geht es vor allem um die schrittweise Verringerung der Zahl von leerstehenden Immobilien. Es werden auch Anstrengungen unternommen, um einige Immobilien mit geringer Rentabilität zu verkaufen.

Die Apsa ist zentral für die Verwaltung der Immobilien und sonstigen Vermögenswerte sowie für das Anlagemanagement der gesamten Kurie zuständig. Insgesamt verwaltet sie in Italien 4.072 Immobilieneinheiten mit einer Gesamtfläche von fast eineinhalb Millionen Quadratmetern: 2.734 eigene, 1.338 von anderen Unternehmen. Das sind zwanzig weniger als im Jahr 2021. 1.887 dieser Einheiten sind auf dem freien Markt, 1.208 zu subventionierten Konditionen vermietet. 977 Objekte erzielen keine Mieteinnahmen. Für das Steuerjahr 2022 zahlte sie an den italienischen Fiskus fast neun Millionen Euro an Steuern.

(vatican news – sk)
 

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11. August 2023, 11:40