Papst segnet Vatikan-Fahrrad, das versteigert werden soll

Mario Galgano – Vatikanstadt/Glasgow

Rien Schuurhuis hat zwar das Rennen am Sonntag weder gewonnen, noch konnte er den Wettkampf zu Ende führen. Dennoch sorgte der aus den Niederlanden stammende Radfahrer für Aufsehen. Der für die Vatikan-Radmannschaft Athletica Vaticana startende Sportler war im ersten Drittel der über 200 Kilometer langen Strecke meist in Führung. Am Straßenrand zwischen Edinburgh und Glasgow waren sogar etliche Fans des Vatikan-Sportverbandes zu sehen, die Vatikan-Wimpel oder Schilder mit Vatikan-Symbolen zeigten.

An diesem Mittwoch war Schuurhuis zusammen mit Rino Alberto Bellapadrona – einem zweiten Fahrer der Athletica Vaticana – bei der Generalaudienz dabei. Sie sprachen mit dem Papst über das Rennen und die Fahrrad-WM in Glasgow. Der Papst signierte das Fahrrad, das nun für einen guten Zweck versteigert werden soll. Die beiden Radsportler überreichten dem Papst eine Ikone, die die Gemeinschaft des Heiligen Vizenz von Paul ihnen für den Papst geschenkt hatte.

Viele junge Arme und Flüchtlinge aus der Ukraine

Berenice Brady ist die Vorsitzende der Gemeinschaft in Glasgow. Beim Besuch aus dem Vatikan erläuterte sie, was sie für die Armen und Bedürftigen in der schottischen Stadt unternehmen. Es seien viele junge Menschen, aber auch Flüchtlinge – derzeit vor allem aus der Ukraine –, die Hilfe benötigen, sagt sie gegenüber Radio Vatikan:

„Unsere Arbeit besteht darin, den Bedürftigen zu helfen, die an unsere Tür kommen. Wir urteilen nicht und respektieren jeden, der zu uns kommt, unabhängig von seiner Hautfarbe, seiner Herkunft oder seinem Glauben. Wir versuchen, in den Menschen, denen wir dienen, den Frieden Christi zu sehen. Das ist nur eine Erweiterung unseres katholischen Glaubens.“

Die Gemeinschaft wollte dem Papst mit der Ikone dafür danken, was er für die bedürftigen Menschen tue, so Brady:

„Alle, die zu uns kommen, sind nicht nur aus Glasgow oder aus verschiedenen Teilen der Stadt, sondern auch aus verschiedenen Teilen Schottlands, aus England. Und es kommen immer mehr Flüchtlinge und Asylbewerber hierher, vor allem aus verschiedenen Kriegsgebieten der Welt. Woher sie wissen, dass sie hierher kommen können, weiß ich nicht. Es ist wohl so, dass sich das herumspricht, doch wir stellen keine Fragen. Wir nehmen sie einfach und gerne auf und helfen ihnen, so gut wir können.“

Nach dem Besuch bei den Freiwilligen der Gemeinschaft, die wenige Meter von der katholischen Kathedrale von Glasgow untergebracht ist, feierte die Mannschaft von Athletica Vaticana in der Kathedrale einen Gottesdienst. Denn die Sportler des Papstes nehmen zwar den Wettkampf ernst, doch ihnen geht es auch um die spirituelle Dimension des Sports, wie Schierhuuis betont.

(vatican news)